25. Oktober, 2024

Märkte

DAX tritt auf der Stelle: Unsichere Märkte vor US-Präsidentschaftswahl

DAX tritt auf der Stelle: Unsichere Märkte vor US-Präsidentschaftswahl

Zum Ende einer eher mauen Woche hat sich der DAX kaum von der Stelle bewegt. Der deutsche Leitindex legte am Freitagnachmittag minimal um 0,06 Prozent auf 19.454,95 Punkte zu. Über die gesamte Woche betrachtet, steht der DAX jedoch rund ein Prozent im Minus. Laut Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank, herrscht derzeit eine bemerkenswerte Ruhe an den Kapitalmärkten im Vorfeld der anstehenden US-Wahlen. Dies führe dazu, dass Anleger aktuell weniger auf Konjunkturdaten reagieren, und das verbesserte Ifo-Geschäftsklima hinterließ kurz vor dem Wochenende ebenfalls keinen bleibenden Eindruck auf die Kurse.

Robert Greil, Chefstratege der Privatbank Merck Finck, betonte, dass die Märkte zunehmend Trumps Aufholjagd gegenüber Harris in den Umfragen und das mögliche Szenario einer zweiten Trump-Präsidentschaft einpreisen. Diese Entwicklungen treiben den Goldpreis sowie die Zinsen für US-Staatsanleihen nach oben. Gleichzeitig wächst die Besorgnis hierzulande, da Trumps wiederholte Drohungen mit Strafzöllen auf EU-Importe die Ängste vor einem Handelskrieg schüren. Dies lässt deutsche Unternehmen bei einem Sieg Trumps um ihre Geschäfte bangen, so die Experten der LBBW.

Trotz eines erfreulichen Aufwärtstrends im Ifo-Geschäftsklima im Oktober, warnte Thomas Gitzel von der VP Bank, dass die konjunkturelle Lage weiterhin angespannt bleibt. Der Ifo-Index liefert jedoch nur wenig Gegenwind für die Zinssenkungspläne der Europäischen Zentralbank, wie die Helaba-Experten kommentierten.

Der MDax stieg am Freitag um 0,23 Prozent auf 27.203,37 Punkte, während der EuroStoxx 50 nahezu unverändert blieb. In den USA zeichnete sich ein versöhnlicher Wochenausklang ab, nachdem die zuvor stark gestiegenen Anleiherenditen wieder gesunken waren.

Im Fokus standen Einzelwerte wie Mercedes-Benz, dessen Aktien trotz gutem Barmittelzufluss um 1,6 Prozent nachgaben, aufgrund einer schwachen Marge in der Kernautobilsparte. Auch BMW und Volkswagen verzeichneten leichte Rückgänge. Porsche dagegen erzielte vor der Bekanntgabe der Quartalszahlen einen Anstieg von 2,3 Prozent. Die Autozulieferer hatten ebenfalls zu kämpfen, Continental verlor 2,2 Prozent nach einer negativen Prognose von Valeo.

Munich Re sank um 0,8 Prozent, nachdem Berenberg die Bewertung auf "Hold" gesenkt hatte. Hellofresh hingegen überraschte im MDax mit einem massiven Kursanstieg von 14,8 Prozent. K+S profitierte von positiven Entwicklungen bei Yara und stieg um 0,5 Prozent. Im SDax gehörte Renk nach einer Citigroup-Empfehlung zu den Gewinnern, während Stratec nach einer gesenkten Umsatzprognose Verluste einfuhr.

Der Euro wurde am Nachmittag für 1,0824 US-Dollar gehandelt, während die EZB den Referenzkurs bei 1,0801 Dollar festgesetzt hatte. Der Rentenmarkt verzeichnete einen leichten Anstieg der Umlaufrendite, der Rentenindex Rex fiel jedoch um 0,15 Prozent.