Nach einer Phase der Rekordgewinne zeigt sich der Dax am Freitag von seiner schwächeren Seite, geplagt von erheblichen Gewinnmitnahmen. Der deutsche Leitindex notierte zur Mittagszeit einen Rückgang von 1,61 Prozent auf 23.042,27 Punkte. Im Wochenvergleich bleibt dennoch ein Anstieg von 2,2 Prozent zu verzeichnen, dank eines bemerkenswerten Überschreitens der 23.000-Punkte-Schwelle zu Wochenbeginn. Auch der MDax musste ein Minus von 2,21 Prozent auf 29.620,89 Punkte hinnehmen, während der EuroStoxx 50 um 0,9 Prozent nachgab. Die Euphorie der vergangenen Tage, ausgelöst durch die von Union und SPD geplanten milliardenschweren Kredite für Verteidigung und Infrastruktur, schlägt somit in Vorsicht um. Sorge bereitet am Nachmittag der Arbeitsmarktbericht aus den USA, der maßgebliche Auswirkungen auf die Zinspolitik der Fed hat. Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners rechnet dabei mit einem moderaten Stellenzuwachs. Besonders im Fokus steht das Lohnwachstum, das bei schnellem Anstieg die Fed von Zinssenkungen abhalten könnte. Auch von der Europäischen Zentralbank ist wenig Unterstützung zu erwarten, da diese trotz jüngster Zinssenkung vor übertriebenen weiteren Senkungen warnt. Die Stimmung am deutschen Aktienmarkt ist zurückhaltend, mit deutlichen Einbrüchen bei Bayer, deren Aktienwert um 10 Prozent fiel. Die Infrastrukturwerte Siemens Energy, Hochtief und Bilfinger verzeichneten ebenfalls Verluste von über 6 Prozent. Bei den Rüstungsaktien hielten sich die Verluste in Grenzen, mit Rheinmetall und Renk, die nur leicht nachgaben. Im Automobilsektor sorgten zudem Gewinnmitnahmen für Druck. BMW verlor 3,5 Prozent, belastet durch Berichte über mögliche Einfuhrzölle für in Mexiko produzierte Fahrzeuge. Volkswagen hingegen reagierte mit einem moderateren Kursrückgang von 0,9 Prozent, da man von Ausnahmeregelungen im US-Zollstreit ausgeht.
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Dax taumelt nach Rekordjagd: Gewinnmitnahmen und US-Arbeitsmarktdaten im Fokus
