16. September, 2024

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DAX: Stabile Erwartungen trotz schwachem US-Arbeitsmarktbericht

DAX: Stabile Erwartungen trotz schwachem US-Arbeitsmarktbericht

Der DAX konnte trotz eines mit Spannung erwarteten, schwachen US-Arbeitsmarktberichts nur wenig profitieren. Nachdem er anfänglich sein Tagesminus wettmachen konnte, notierte der deutsche Leitindex zuletzt wieder 0,33 Prozent niedriger bei 18.514,86 Punkten. Damit deutet sich ein Wochenverlust von rund zwei Prozent an.

Seit dem Erreichen eines Rekordhochs von 18.990 Punkten am Dienstagvormittag, führten Gewinnmitnahmen den DAX in die Verlustzone. Am Donnerstag stabilisierte sich der Index leicht. Ähnlich verlief es beim MDAX der mittelgroßen Unternehmen, der zuletzt 0,12 Prozent auf 25.327,83 Punkte verlor. Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verzeichnete ein Minus von 0,2 Prozent.

Die US-Wirtschaft generierte im August weniger Arbeitsplätze als erwartet, und die Ergebnisse der beiden Vormonate wurden zudem nach unten revidiert. Die Arbeitslosenquote sank erwartungsgemäß, während die Stundenlöhne stärker stiegen als prognostiziert. Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners deutete die Zahlen als weiteren Hinweis auf eine Abkühlung der US-Wirtschaft und des Arbeitsmarktes, sah aber keinen Grund zur Panik. Eine erste US-Zinssenkung sei durchaus im Bereich des Möglichen, jedoch vermutlich nicht in größerem Umfang als 0,50 Prozentpunkte. Der nächste Zinsentscheid der Fed wird am 18. September erwartet, rund eine Woche vor der Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB). Eine Zinssenkung gilt auch hier als sicher.

Der Konzern Bayer verzeichnete ein Kursplus von 0,6 Prozent, nachdem eine Hochstufung durch Analyst Sachin Jain von Bank of America erfolgte. Dank Fortschritten bei den Glyphosat-Klagen in den USA wurden die Titel nun mit "Neutral" bewertet und das Kursziel auf 31 Euro angehoben. Am Vortag hatte ein Artikel im "Handelsblatt" dem Agrarchemie- und Pharmakonzern bereits Auftrieb gegeben.

Symrise gehörte mit einem Kursanstieg von 1,3 Prozent auf 120 Euro zu den Gewinnern im DAX. Goldman Sachs hob ihre Verkaufsempfehlung auf "Neutral" und setzte das Kursziel auf 127 Euro. Die Analystin Georgina Fraser sah bessere Wachstumsaussichten und größere Chancen im Portfolio.

Enttäuscht zeigten sich hingegen Airbus-Aktien, die um 0,8 Prozent nachgaben. Rückläufige Auslieferungen im August und ein Triebwerksbrand an einem Airbus A350-1000 zwangen zu vorzeitigen Wartungsmaßnahmen.

Im Nebenwerte-Index SDax setzte Atoss Software ihre Talfahrt fort und verlor 10,3 Prozent auf 119 Euro. Nach einem Rekordhoch im Vorfeld belastete die Platzierung von Aktienpaketen durch Großaktionäre den Kurs. Ziel dieser Maßnahme war eine Erhöhung des Streubesitzes und der Liquidität.

Grenke rutschte als Schlusslicht im Index um 12 Prozent ab. Grund hierfür war eine Mitteilung der Bundesfinanzaufsicht (Bafin) zu Mängeln bei der Tochter Grenke Bank in der Geldwäscheprävention.

Auf den US-Arbeitsmarktbericht reagierte der Euro positiv und stieg zuletzt auf 1,1133 US-Dollar. Am Vortag hatte die EZB den Referenzkurs auf 1,1097 Dollar festgesetzt. Deutsche Bundesanleihen wurden ebenfalls stärker nachgefragt, die Umlaufrendite sank von 2,21 auf 2,16 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,34 Prozent auf 127,11 Punkte, während der Bund-Future um 0,23 Prozent auf 135,08 Zähler zulegte.