Der Dax, der wieder erstarkt ist, setzt auch am Donnerstag seinen Kursanstieg fort. Am Mittag verzeichnete der deutsche Leitindex ein Plus von 0,46 Prozent auf 15.820,59 Punkte. Damit hat er bereits gut 62 Prozent der Kursverluste wieder aufgeholt, die seit dem Rekordhoch Ende Juli bis Ende Oktober aufgelaufen waren. Dies wird charttechnisch als äußerst positives Signal gewertet.
Im Gegensatz dazu sank der MDax der mittelgroßen Unternehmen am Donnerstag um 1,13 Prozent auf 26.156,78 Punkte. Hier fielen die Anteile von Hellofresh um fast ein Viertel, nachdem der Kochboxenversender seine Jahresziele aufgrund unerwarteter Probleme auf dem wichtigen US-Markt kürzen musste.
Der Eurozonen-Index EuroStoxx 50 notierte gegen Mittag nahezu unverändert auf dem höchsten Niveau seit Mitte September.
Die wichtigsten Kurstreiber sind derzeit die Hoffnung, dass der Zinshöhepunkt erreicht ist und bald Zinssenkungen folgen könnten, sowie hohe Kursgewinne bei den schwer gewichteten Siemens-Aktien. Diese stiegen um fünfeinhalb Prozent, nachdem der Technologiekonzern einen überraschend positiven Ausblick präsentiert hatte.
"Der Dax ist nicht zu bremsen", schrieb Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege vom Broker Robomarkets und sprach von einem Traumfinale in der Berichtssaison dank Siemens. Auch Analyst Philip Buller von der Berenberg Bank zeigte sich zufrieden und betonte, dass es insgesamt wenig bis gar nichts an den Ergebnissen des Technologiekonzerns auszusetzen gebe.
Der Ticketvermarkter CTS Eventim bestätigte nach den Neunmonatszahlen seine Prognose. Das Unternehmen konnte seinen Umsatz und operativen Gewinn aufgrund mehrerer Großveranstaltungen und einer stärkeren Nachfrage nach Tickets deutlich steigern. Dennoch verloren die Aktien 2,3 Prozent. Laut JPMorgan könnte die Tatsache, dass die Prognose nicht erneut angehoben wurde, die Begeisterung etwas mildern.
Die Aktien des Chemiekonzerns BASF und des Düngerkonzerns K+S gaben um 1,9 beziehungsweise 2,8 Prozent nach, da sie unter negativen Analysten-Einschätzungen litten.
Auch die Papiere des Wirkstoffforschers Morphosys verloren fast fünf Prozent nach dem Bericht für das dritte Quartal. Damit werden die deutlichen Kursgewinne, die bis zur Vorwoche erreicht wurden, weiter korrigiert.