Der Dax konnte am Mittwoch angesichts einer Erholung der Nasdaq seinen Rekordlauf fortsetzen. Einen wesentlichen Beitrag zu dieser Entwicklung leisteten beeindruckende Auftragseingänge von ASML, einem bedeutenden Akteur in der Chipindustrie. Diese Nachrichten sorgten europaweit für eine Aufhellung der Technologiewerte-Stimmung.
Kurz nach Handelsbeginn kletterte der deutsche Leitindex auf eine neue Bestmarke von 21.538 Punkten, bevor er zuletzt um 0,34 Prozent auf 21.504,13 Punkte schloss. Auch der MDax nahm an Fahrt auf und stieg um 0,37 Prozent auf 26.351,86 Punkte. Der EuroStoxx 50, das Barometer der Eurozone, präsentierte sich ebenfalls in glänzender Verfassung mit einem Anstieg von 0,72 Prozent auf 5.232,90 Punkte.
Die US-Technologiebörse Nasdaq hatte bereits am Dienstag deutliche Gewinne verzeichnet. Im Vorfeld hatten Spekulationen über das Open-Source-KI-Modell des Start-ups DeepSeek für Aufregung gesorgt. Experten, wie die Analysten der Bank of America, zeigten sich jedoch beruhigt. Diese betonten, dass Künstliche Intelligenz, die auf Optimierungen statt auf höhere Rechenleistung setze, noch in den Anfängen stecke. Zudem hätten Gerüchte über kostengünstigere DeepSeek-Modelle die Realität verzerrt.
ASML erwies sich als wichtiger Stimmungsaufheller. Das Unternehmen konnte nicht nur mit einem Rekordumsatz im vierten Quartal punkten, sondern beeindruckte vor allem durch starke Auftragseingänge. Diese positiven Nachrichten stärkten auch die Aktien deutscher Technologiewerte wie Infineon, Aixtron, Jenoptik und Suss Microtec, die zwischen 2,8 Prozent und 5,8 Prozent zulegten.
Vor der mit Spannung erwarteten US-Zinsentscheidung und den Quartalsberichten von Schwergewichten wie Microsoft, Meta und Tesla fokussierte sich die Aufmerksamkeit zunehmend auf deutsche Werte. So überraschte der Panzergetriebe-Hersteller Renk mit einem Auftragsrekord, was der Aktie zunächst leichte Gewinne bescherte. Mit einem Jahresplus von fast 30 Prozent zählt sie momentan zu den Spitzenreitern im SDax.
Dagegen bildete Hugo Boss das Schlusslicht im MDax mit einem Minus von 1,4 Prozent, während auch Beiersdorf im Dax um 1,4 Prozent nachgaben. Diese Rückgänge standen im Zusammenhang mit enttäuschenden Jahreszahlen des Luxusgüterkonzerns LVMH, dessen Gewinn stärker als erwartet zurückgegangen war.
Umstufungen bewegten auch Carl Zeiss Meditec und Wacker Chemie, die Zuwächse von 1,6 Prozent bzw. 2,9 Prozent verzeichneten. Während Goldman Sachs die Aktie von Carl Zeiss Meditec auf "Neutral" hochstufte, hob die DZ Bank die Werten von Wacker Chemie auf "Kaufen".