Der deutsche Aktienmarkt zeigte sich am Mittwoch richtungslos, wobei der Dax zwischen moderaten Gewinnen und Verlusten pendelte. Unsicherheit prägte das Geschehen vor den bevorstehenden Zinsentscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag und der US-Notenbank Fed in der kommenden Woche. Insbesondere die jüngsten Inflationsdaten aus den USA dämpften Hoffnungen auf einen großen Zinsschritt seitens der Fed.
Zur Wochenmitte stand hierzulande besonders die Commerzbank im Fokus. Durch Übernahmespekulationen konnte ihre Aktie prozentual zweistellig zulegen und damit positive Akzente setzen.
Letztlich verbuchte der deutsche Leitindex einen Anstieg von 0,35 Prozent und schloss mit einem Stand von 18.330,27 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen verzeichnete einen Zuwachs von 0,37 Prozent und kam auf 25.105,73 Punkte. Auf europäischer Ebene legte der EuroStoxx 50 um 0,35 Prozent auf 4.763,58 Zähler zu. Gegen den Trend schwächelte die Schweizer Börse leicht, während der britische FTSE 100 dicht am Vortagesschluss blieb. In den USA hingegen zeigten sich sowohl der Dow Jones Industrial als auch die Nasdaq eher schwach.
Trotz der allgemeinen Erwartung von Zinssenkungen durch die EZB und die Fed, bevorzugten die Anleger eine abwartende Haltung. Der Verbraucherpreisindex der USA lieferte ein gemischtes Bild und schürte Unsicherheiten hinsichtlich des geldpolitischen Kurses der weltgrößten Volkswirtschaft. Zwar entsprach die Abschwächung des Preisauftriebs auf 2,5 Prozent den Erwartungen und markierte den niedrigsten Stand seit Februar 2021, doch stieg die Kerninflation, die Energie- und Nahrungsmittelpreise ausschließt, gegenüber Juli überraschend deutlich an. Auf Jahressicht hielt sich die Kernrate zudem über drei Prozent, was die Erwartungen an signifikante Zinssenkungen dämpfen könnte.
Experten, wie Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank in Liechtenstein, sind der Meinung, dass die weiterhin hohe Kerninflationsrate nur einen kleinen Zinsschritt der Fed wahrscheinlich erscheinen lässt. Ein vorsichtigeres Vorgehen scheint geboten.