Der Dax hat sich in einer herausfordernden Handelswoche weiter von der symbolträchtigen 20.000-Punkte-Marke entfernt und ging mit einem Minus von 0,43 Prozent bei 19.884,75 Punkten aus dem Handel. Während des Tagesverlaufs verzeichnete der deutsche Leitindex sogar ein Minus von bis zu 1,6 Prozent. Damit reiht sich der sechste Tag in Folge mit Verlusten ein, was in einem Wochenminus von rund 2,6 Prozent resultiert. Zuvor hatten die Anleger angesichts der jüngsten Kursgewinne kräftig Gewinne mitgenommen, die durch die Zinsprognosen der US-Notenbank Fed zusätzlichen Aufwind erhalten hatten. Dennoch sorgten positive US-Inflationsdaten und steigende Kurse an der Wall Street am Freitagnachmittag für eine leichte Entspannung. Der MDax legte um 0,48 Prozent auf 25.549,77 Punkte zu. Die Fed erwartet im kommenden Jahr angesichts der hartnäckigen Inflation weniger Zinssenkungen als zuvor angenommen. "Die verbale Ohrfeige der US-Notenbank hat gesessen und den Aufwärtstrend gebremst", so Marktbeobachter Andreas Lipkow. Allerdings könnte die Befürchtung langfristig hoher Zinsen übertrieben sein, betonte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst von CMC Markets. Besonders der PCE-Deflator, ein wichtiger Indikator für die Preisentwicklung in den USA, fiel schwächer aus als erwartet. Eine mögliche Lösung im US-Haushaltsstreit könnte perspektivisch für einen Aufschwung sorgen, denn ein neues Gesetz für einen Übergangshaushalt scheiterte im US-Repräsentantenhaus. Ein "Shutdown" könnte eintreten, falls keine Einigung zwischen Republikanern und Demokraten bis zur Frist in der Nacht zu Samstag erreicht wird, was die Regierungsgeschäfte massiv beeinträchtigen würde. Für zusätzliche Volatilität sorgte der große Verfallstag an den Termin- und Derivatebörsen, der sogenannte "vierfache Verfall". Hierbei laufen Optionen und Futures auf Indizes und Einzelaktien gleichzeitig aus, was traditionell für Turbulenzen an den Märkten sorgt.