16. Oktober, 2024

Märkte

DAX-Rally: Verschnaufpause oder Ende?

DAX-Rally: Verschnaufpause oder Ende?

Nach zwei Tagen voller Rekorde musste der Dax am Mittwoch leichte Verluste hinnehmen. Trotz der schwachen Entwicklung an den US-Börsen und enttäuschender Quartalsberichte großer europäischer Unternehmen behauptete sich der deutsche Leitindex dennoch tapfer und ging mit einem Minus von 0,16 Prozent bei 19.455 Punkten aus dem Handel.

Parallel dazu stieg der MDax, der Index mittelgroßer Unternehmen, um 0,28 Prozent und erreichte 27.010 Zähler. Im Gegensatz dazu verzeichnete der EuroStoxx 50 einen Rückgang von 0,62 Prozent. Die Stimmungsdämpfer kamen vor allem von ASML, einem wichtigen Unternehmen der Chipbranche, das eine Gewinnwarnung veröffentlichte, sowie von LVMH mit schwachen Umsatzzahlen und einem vorsichtigen Ausblick.

Analysten wie Jürgen Molnar von Robomarkets sehen die Entwicklung des Dax als natürliche Pause an. Martin Utschneider von Finanzethos stimmt zu: Der Aufwärtstrend sei intakt, und der Dax nehme sich lediglich eine kleine Auszeit. Dagegen stellt Thomas Altmann von QC Partners die Frage, ob die bisherige Rally nur einen kurzen Stopp einlegt oder sogar endet. Er betonte, dass der Dax historisch gesehen seine Spitzenwerte meist im ersten Halbjahr erreiche, was nicht unbedingt für eine anhaltende Rally spricht.

Am Tag zuvor hatte der Dax noch eine Bestmarke von 19.633 Punkten erreicht, schloss jedoch leicht im Minus. Bevor am Donnerstag die Europäische Zentralbank (EZB) über mögliche Leitzinssenkungen entscheidet, rückte zunächst der Quartalsbericht von Adidas in den Mittelpunkt. Der Sportartikelhersteller übertraf die Erwartungen und hob seine Prognosen für 2024 erneut an, was die Aktie jedoch nicht davor bewahrte, um 3,7 Prozent nachzugeben. Im MDax kletterte hingegen die Aktie von Puma um 3,8 Prozent.

Die Sartorius-Vorzugsaktie verlor 3,6 Prozent und setzte sich damit fast ans Ende des Dax. Der bevorstehende Quartalsbericht des Pharma- und Laborzulieferers wurde durch negative Branchennachrichten vom Konkurrenten Tecan überschattet, der mit einem schwierigen Marktumfeld, insbesondere in China, kämpft.

Im SDax beendete der Medizin- und Sicherheitstechnikhersteller Drägerwerk den Handelstag mit einem Minus von 2,2 Prozent. Trotz rückläufiger Umsätze und Ergebnisse im dritten Quartal hält das Unternehmen an seinen Jahreszielen fest.

Am Devisenmarkt wurde der Euro am Nachmittag mit 1,0899 US-Dollar gehandelt. Die EZB hatte zuvor den Referenzkurs auf 1,0903 US-Dollar festgesetzt. Die Umlaufrendite am Rentenmarkt fiel von 2,21 Prozent auf 2,18 Prozent, während der Rentenindex Rex um 0,18 Prozent auf 126,58 Punkte stieg. Der Bund-Future legte um 0,28 Prozent auf 134,12 Punkte zu.