Nach einem eindrucksvollen viertägigen Anstieg des Dax, der am Montag einen neuen Höchststand von 21.054 Punkten erreichte, findet der deutsche Leitindex am Dienstagmorgen schwerer in die Spur. Experten führen dies auf die unverhohlenen, protektionistischen Ankündigungen des neu ins Amt eingeführten US-Präsidenten Donald Trump zurück. Besagte "America First"-Strategie, untermalt von ambitionierten wirtschaftspolitischen Versprechen, sorgt unter Anlegern für Vorsicht und eine spürbare Zurückhaltung an den Finanzmärkten. Der X-Dax verzeichnet eine 0,3-prozentige Reduktion, die den Hauptindex bei 20.925 Punkten öffnet. Mit einer kraftvollen Inszenierung stellte Trump die Weichen auf Energieanreiz und höhere Zölle, insbesondere auf Importe aus Kanada und Mexiko. Sein wiederholtes Versprechen, die Inflation zu senken und das Wirtschaftswachstum in den USA anzufachen, sorgt jedoch nicht nur für Euphorie, sondern auch für Besorgnis auf internationaler Bühne. Devisenexperte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank bemerkte, dass Trumps jüngste Antrittsrede noch spalterischer klang als die Rede, die seine erste Amtszeit 2017 einläutete, was für Stirnrunzeln in der Finanzwelt sorgt. Die internationalen Auswirkungen sind ebenfalls spürbar: Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 zeigt sich gemeinsam mit dem Dax zu Tagesbeginn schwächer. Vor allem die Energieversorger RWE und Eon stehen im Fokus der Anleger, da Wertberichtigungen des dänischen Windenergieriesen Orsted auf das US-Portfolio auch deren Aussichten trüben könnten. Auf der Handelsplattform Tradegate sind bei diesen Schwergewichten jedoch noch keine signifikanten vorbörslichen Bewegungen zu beobachten. Derweil zeigt sich bei den Nebenwerten Kontron ein erfreulicher Trend, mit einem vorbörslichen Anstieg von rund 3 Prozent, untermauert durch positive Prognosen hinsichtlich Umsatz- und Ergebnissteigerungen für das laufende Jahr.