Der deutsche Aktienmarkt scheint nach einem erfolgreichen Start in die Woche eine Verschnaufpause einzulegen. Der X-Dax, der als Indikator für den Leitindex Dax dient, signalisiert vor Beginn des Xetra-Handels ein leichtes Minus von 0,5 Prozent, was 20.119 Punkten entspricht. Auch der EuroStoxx 50, das Barometer der Eurozone, wird mit einem Rückgang von 0,7 Prozent gehandelt erwartet.
Am Vortag hatte der Dax seinen höchsten Stand seit Dezember erreicht und bewegte sich in greifbarer Nähe seines Rekordhochs bei 20.522 Punkten. Nach dem Ende des europäischen Handelstages gaben die US-Börsen wieder etwas nach, wobei die Technologiebörse Nasdaq dank der Dynamik im Segment der Künstlichen Intelligenz nennenswerte Gewinne verzeichnete.
Spannung bot der Vormarkt-Handel von Mercedes-Benz auf Tradegate, wo ein Rückgang von 1,1 Prozent zu beobachten war. Meldungen zufolge könnte der Autobauer seine bisherige Renditeziele überdenken. Im Technologiebereich sorgte der Anstieg der Aktien von Kion für Aufsehen, die um 7,8 Prozent zulegten. Dieser Sprung resultiert aus einer neuen Kooperation mit Nvidia, um Lieferketten durch KI-gesteuerte Roboter und digitale Zwillinge zu optimieren – ein Trend, der in vielen Branchen Anklang findet.
Nicht unbeachtet blieb die Neubewertung von Immobilienwerten: Jefferies setzte Vonovia, LEG und Grand City Properties herauf, was Vonovia allein einen Kursgewinn von einem Prozent bescherte. Ebenso positiv verlief der Handel für Elmos Semiconductor, deren Aktien auf Tradegate 4,3 Prozent anstiegen. Der Chiphersteller intensiviert seine Zusammenarbeit mit Samsung Foundry, was offenbar das Vertrauen der Anleger stärkte.
Am heutigen Vormittag richten sich die Blicke auf die Inflationsdaten der Eurozone. Trotz potenzieller Auswirkungen auf die geldpolitischen Entscheidungen der EZB erwarten die Fachleute der Landesbank Helaba keinen drastischen Umbruch im Zinsausblick, zumal bereits andere europäische Inflationszahlen auf Gefahren einer steigenden Inflation verwiesen.