15. Februar, 2025

Märkte

Dax nimmt eine Verschnaufpause – Rüstungsaktien in Bewegung

Dax nimmt eine Verschnaufpause – Rüstungsaktien in Bewegung

Nach einer ereignisreichen Woche gönnte sich der Dax am Freitag eine kleine Verschnaufpause. Der deutsche Leitindex verlor zum Handelsschluss 0,44 Prozent und landete bei 22.513,42 Punkten. Auch der MDax der mittelgroßen Unternehmen verzeichnete ein leichtes Minus von 0,36 Prozent und schloss bei 27.659,84 Punkten.

In den vergangenen Tagen war der Dax von einem Rekordhoch zum nächsten geeilt, beflügelt von der Hoffnung auf Friedensgespräche in der Ukraine. Diese wurde durch einen Anruf zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin genährt, was der Aufwärtsbewegung des Index zusätzlichen Schub verlieh. Auf Wochenbasis verbuchte der Dax einen Zuwachs von 3,2 Prozent, was den Anstieg seit Jahresbeginn auf 13 Prozent brachte. Dennoch gibt es Stimmen im Markt, die vor einer möglichen Korrektur warnen. Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, wies allerdings darauf hin, dass größere Rücksetzer den langfristigen Aufwärtstrend nicht gefährden würden.

Das Ende der Woche stand im Zeichen der Münchner Sicherheitskonferenz, was insbesondere Rüstungswerte beflügelte. US-Vizepräsident J.D. Vance nutzte die Gelegenheit, um Europa und Deutschland zu mehr Eigenverantwortung in Fragen der Sicherheit aufzurufen. In diesem Umfeld legte Rheinmetall als Spitzenreiter im Dax um 7,9 Prozent zu und durchbrach erstmals die Marke von 800 Euro. Die britische Bank HSBC zeigte sich optimistisch und hob ihr Kursziel für die Aktie auf 1000 Euro an. Im MDax führte Hensoldt mit einem Plus von 11,9 Prozent die Gewinnerliste an, unterstützt durch eine wichtige Vertragserweiterung für Eurofighter-Radarsysteme.

Fresenius Medical Care fand sich am unteren Ende des Dax wieder, nachdem die Aktien durch getrübte Aussichten beim US-Wettbewerber Davita belastet wurden und um 5,2 Prozent nachgaben. Im MDax rutschten United Internet um beachtliche neun Prozent ab, da der Konzern hinsichtlich seiner Gewinnsteigerungen für 2024 hinter den Erwartungen zurückblieb. Die Tochtergesellschaft 1&1 enttäuschte ebenfalls und verlor im SDax rund sieben Prozent.

SMA Solar erfreute sich im SDax trotz schwacher Quartalszahlen eines Kurszuwachses von 9,1 Prozent. Analysten von Jefferies sahen die schlechten Zahlen als bereits eingepreist an und eröffneten somit Potenzial für Aufwärtstrends.

Der EuroStoxx schloss mit einem minimalen Abschlag von 0,13 Prozent bei 5.493,40 Punkten. Auch die Börsen in Zürich und London verzeichneten leichte Verluste. In den USA zeigten sich der Dow Jones Industrial und der technologielastige Nasdaq 100 zum europäischen Handelsschluss wenig verändert.