Der deutsche Aktienindex Dax setzt seine positive Entwicklung fort und klettert um 0,45 Prozent auf 19.460,15 Punkte. Langsam aber sicher scheinen die Rekordhöhen von Ende September in greifbare Nähe zu rücken. Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets zeigt sich erfreut über die derzeitige Lage des Dax und hebt die beeindruckende Gelassenheit der Wall Street trotz der anstehenden US-Präsidentschaftswahlen hervor. Insbesondere die in den USA angelaufene Berichtssaison weckt neue Gewinnhoffnungen bei Investoren. Laut Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, bleiben die Anleger optimistisch, dank der Aussicht auf weitere geldpolitische Lockerungen. Mitten in einem Meer von Liquidität, die von der Europäischen Zentralbank und der US-Notenbank in Aussicht gestellt wird, fühlen sich Investoren sicher und wagen sich an den Aktienmarkt heran. Sogar Skeptiker finden sich, gezwungen durch die positiven Entwicklungen, wieder auf dem Börsenzug. China rückt dabei zunehmend ins Licht der Hoffnung: Die Aussicht auf konjunkturfördernde Maßnahmen der pekinger Regierung verstärkt den Optimismus für die deutsche Wirtschaft zusätzlich. Finanzminister Lan Foan kündigte an, die wirtschaftlichen Probleme seines Landes mit einer Reihe von Maßnahmen anzugehen, auch wenn er Details zu einem spezifischen Konjunkturpaket schuldig bleibt. Der MDax verzeichnete ebenfalls einen leichten Anstieg um 0,18 Prozent auf 26.888,03 Punkte, und auch der EuroStoxx 50 legte um 0,20 Prozent zu. Besonders erfreulich für den Dax waren die Kursgewinne der Adidas-Aktien, die, gestützt durch ein höheres Kursziel der Schweizer Großbank UBS, um fast zwei Prozent stiegen. Dagegen mussten die Anteilscheine von BASF Verluste hinnehmen, nachdem die UBS ihre Kaufempfehlung zurückzog. In der Luftfahrt hingegen zeichnet sich Ernüchterung ab: Lufthansa-Chef Carsten Spohr warnt vor weiteren Reduktionen im Flugangebot, ausgelöst durch steigende Kosten im Luftverkehrssektor. Dies spiegelt sich auch im Rückgang der Lufthansa-Aktien um 0,4 Prozent wider.