20. September, 2024

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Dax nach Höhenflug: Kurzes Innehalten erwartet

Dax nach Höhenflug: Kurzes Innehalten erwartet

Nachdem der Dax am Vortag auf einen neuen Rekord geklettert war, deuten die Vorzeichen für Freitag auf eine kleine Verschnaufpause hin. Eine Stunde vor Handelsbeginn auf Xetra wurde der deutsche Leitindex mit 18.919 Punkten prognostiziert, was einen Rückgang von 0,4 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom Donnerstag bedeutet. Ähnlich verhalten ist die Erwartung für den EuroStoxx 50.

Der jüngste Höhenflug des Dax, der am Donnerstag die 19.000-Punkte-Marke erstmals überschritt und bis auf 19.044 Punkte anstieg, war durch eine deutliche Leitzinssenkung in den USA beflügelt. Mit einem Jahresplus von fast 14 Prozent scheint nun jedoch eine Konsolidierungsphase einzutreten, da Anleger möglicherweise zunächst einen Gang herunterschalten. Der bevorstehende große Verfall an den Terminbörsen könnte jedoch neue Impulse setzen.

Die Marktlage bleibt grundsätzlich optimistisch. Gemäß den Experten der Landesbank Hessen-Thüringen unterstützen die Zinssenkungen dies- und jenseits des Atlantiks die verbesserten Inflationsperspektiven sowie die schwächer werdenden konjunkturellen Entwicklungen. Während die enge Arbeitsmarktlage weiterhin das Risiko eines anhaltenden Lohn- und Preisanstiegs birgt, sehen die Zentralbanken die Notwendigkeit, insbesondere den Bau- und Immobiliensektor zu stützen. "Die Risiken werden allgemein als ausbalanciert beschrieben", fassen die Fachleute zusammen.

Unter den Einzelwerten stehen die Aktien von Mercedes-Benz nach einer Gewinnwarnung im Rampenlicht. Der Autokonzern aus Stuttgart verwies auf verschlechterte konjunkturelle Bedingungen, insbesondere in China. Analyst George Galliers von Goldman Sachs betonte, dass die deutliche Zielsenkung überraschend sei, nachdem der Konzern noch im Juli relativ optimistisch war. Auf Tradegate verloren die Aktien 6,6 Prozent im Vergleich zum Vortagesschlusskurs.

Auch die Papiere von DHL standen unter Druck und gaben auf Tradegate um mehr als zwei Prozent nach. Der US-Konkurrent Fedex hatte im ersten Geschäftsquartal schwächer als erwartet abgeschnitten und seine Umsatz- und Ergebnisprognose gesenkt. Die Nachfrageentwicklungen seien schwächer als zuvor angenommen.

Ebenfalls im Fokus sind die Aktien von Deutz. Beim Motorenhersteller gibt es einen Wechsel im Finanzressort, was laut Händlern zunächst für Unsicherheit sorgen könnte. Auf Tradegate notierten die Aktien nahezu unverändert.