Die jüngsten Gespräche zwischen US-Präsident Trump und Kremlchef Putin über eine Beilegung des russischen Angriffskrieges in der Ukraine verleihen dem Dax zum Handelsstart eine kräftige Aufwärtsbewegung. Noch eine Stunde vor Eröffnung zeigte der X-Dax einen Anstieg des deutschen Leitindex von 1,1 Prozent auf beeindruckende 22.399 Punkte an. Auch für den EuroStoxx 50 der Eurozone wird ein starker Start prognostiziert.
In einer überraschend versöhnlichen Wende stellte die US-Regierung erstmals ihre Vorstellungen für einen Friedensdeal vor, der in vielen Punkten auf Moskaus Linie liegt. Diese Annäherung ist jedoch weniger erfreulich für Rüstungsunternehmen, deren Börsenwerte unter Druck geraten. Hinter Rheinmetall zum Beispiel werden vorbörslich auf Tradegate Kursverluste von über sieben Prozent im Vergleich zum Vortag verzeichnet. Angesichts der vorangegangenen 'Zeitenwende' in der Verteidigungspolitik konnten die Aktien zuvor eine bemerkenswerte Verachtfachung ihres Wertes erfahren.
Parallel dazu gibt die derzeitige Berichtssaison den Märkten weitere Impulse. Siemens überzeugte mit einem starken Jahresauftaktquartal, was sich insbesondere dem erfolgreichen Verkauf der Beteiligung an Innomotics verdankt. Die Aktie legte daraufhin auf Tradegate um 2,7 Prozent zu.
Thyssenkrupp übertraf mit seiner Prognose eines erheblich gesteigerten Cashflows für das Geschäftsjahr 2024/25 die Erwartungen und konnte einen Aktienanstieg von 2,4 Prozent erzielen, trotz gemischter Bilanz im Jahresauftakt. KWS Saat hingegen enttäuschte mit seinen Ergebnissen für das zweite Geschäftsquartal, was die Aktie beinahe um ein Prozent fallen ließ.
Auch die Commerzbank präsentierte Pläne, um die Gewinne gegenüber der Konkurrenz aus Italien, insbesondere der Unicredit, in den kommenden Jahren deutlich zu steigern. Kurzfristig werden jedoch Einsparungen, insbesondere durch den Abbau von Vollzeitstellen, erwartet, die das Jahresergebnis belasten könnten. Trotzdem stiegen die Commerzbank-Titel auf Tradegate um 2,5 Prozent.