Der Dax legt nach jüngsten Verlusten einen ermutigenden Aufwärtstrend vor. Getragen von Hoffnungen auf einen möglichen Waffenstillstand in der Ukraine, sowie der Veröffentlichung positiver US-Inflationsdaten, konnte der deutsche Leitindex zur Wochenmitte bis zu 1,8 Prozent zulegen und notierte bei 22.731,55 Punkten. Der Dax hatte sich zuvor fünf Prozent von seinem Rekordhoch bei 23.475 Punkten entfernt. Auch der MDax verzeichnete einen Anstieg von 0,76 Prozent auf 28.768,43 Punkte, während der EuroStoxx 50 um 1,4 Prozent zulegte.
In den Vereinigten Staaten verzeichnete der Verbraucherpreisindex im Februar ein unerwartet starkes Absinken auf 2,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies wurde durch gesunkene Energiekosten begünstigt. Doch Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank, warnt, dass die aggressive US-Zollpolitik die Inflation wieder anfachen könnte.
Präsident Wolodymyr Selenskyj bekräftigte, dass die Ukraine einem 30-tägigen Waffenstillstand zugestimmt habe, wie von der US-Regierung vorgeschlagen, und dass die Verantwortung nun bei den USA liege, Russland ebenfalls zu überzeugen. In einem parallelen Szenario traten von Donald Trump angekündigte Zölle von 25 Prozent auf Stahl- und Aluminium in Kraft. Die EU kündigte als Gegenmaßnahme Zölle auf US-Produkte an, was einen größeren Handelskonflikt andeutet.
Einzelne Aktien zeigten starke Bewegungen: Puma erlebte einen dramatischen Kursabfall von über 22 Prozent infolge enttäuschender Geschäftsaussichten. Die Dividende für das kommende Jahr soll erheblich gekürzt werden, und Analyst Andreas Riemann passte sein Kursziel kräftig nach unten an.
Die Aktien von Porsche AG sanken um 4,3 Prozent, da der Sportwagenhersteller eine angepasste Umsatzrendite von 15 bis 17 Prozent in Aussicht stellte, eine Abweichung von den früheren Erwartungen. Rheinmetall erlebte hingegen einen Höhenflug aufgrund eines positiven Geschäftsausblicks und erreichte ein neues Rekordhoch. Zuletzt verteuerten sich die Aktientitel um 7,5 Prozent.
Der Chemikalienhändler Brenntag verzeichnete trotz eines herausfordernden Jahres einen leichten Kurszuwachs von 1,4 Prozent. Die Dividende soll stabil bleiben. Besonders bemerkenswert war die Performance von Wacker Chemie, die sich nach anfänglichem Rückgang mit einem Plus von 8,4 Prozent an die MDax-Spitze kämpfte. Analysten beurteilten den weiteren Jahresverlauf trotz eines verhaltenen Ausblicks positiv.