Der deutsche Leitindex Dax verabschiedet sich mit einem leichten Rückgang von 0,14 Prozent auf 19.956,87 Punkte aus dem Börsenjahr 2024. Damit endet ein weiteres erfolgreiches Jahr, in dem der Dax fast 20 Prozent zulegen konnte. Bereits 2023 gab es ein ähnlich starkes Wachstum. Im Gegenzug sank der MDax der mittelgroßen Werte um 0,25 Prozent auf 25.640,86 Zähler, während der Nebenwerte-Index SDax sowie der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 kaum Veränderungen verzeichneten.
Der heutige Xetra-Handel schloss bereits um 14 Uhr, was dem Börsenjahr 2024 einen würdigen Abschluss bescherte. Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners lobte die Lockerung der Leitzinsen durch zentrale Notenbanken als treibende Kraft hinter dem Börsenerfolg. Der KI-Boom, insbesondere angestoßen durch Entwicklungen in den USA, entfachte zudem Optimismus am deutschen Aktienmarkt, was dem Dax im Dezember einen historischen Sprung über die 20.000-Punkte-Marke bescherte.
Doch die Investoren blicken bereits in Richtung 2025, das verzwickter werden könnte. Experten warnen vor geopolitischen und wirtschaftlichen Herausforderungen. In den USA steht Präsident Trump mit seiner "America First"-Politik in den Startlöchern, während China, ein bedeutender Handelspartner Europas, wirtschaftlich schwächelt. Hoffnung ruht auf einer wirtschaftlichen Belebung durch die Neuordnung der politischen Verhältnisse in Deutschland, wie Marktanalyst Jürgen Molnar von Robomarkets anmerkt.
Am gestrigen Handelstag fiel Siemens Energy knapp um ein Prozent, obwohl das Unternehmen über das Jahr hinweg bemerkenswerte Gewinne von fast 314 Prozent erzielte. Dies ist vor allem auf die hohe Nachfrage nach Netztechnik und das florierende Gasgeschäft zurückzuführen. Fortschritte sind auch im schwächelnden Windkraftgeschäft bei Gamesa zu verzeichnen. Unter den Dax-Spitzenreitern waren die Commerzbank und die Deutsche Bank, die jeweils um 0,9 und 1,4 Prozent zulegten. Beide Finanzhäuser konnten ebenfalls das Jahr mit signifikanten Zuwächsen krönen.
Im MDax machte Baywa von sich reden, mit einem Anstieg von fast 19 Prozent. Der Mischkonzern aus München steht an der Schwelle zur finanziellen Gesundung und hat mit Gläubigern und Hauptaktionären eine Sanierungsstrategie bis 2027 ausgearbeitet.