Am Tag der lang erwarteten Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) startet der Dax mit positiven Vorzeichen in den Handel. Insbesondere der Kursanstieg von Sartorius und Merck beruhigt die zuvor besorgten Investoren, die sich um das Geschäftsumfeld in der Branche sorgten.
Bereits jetzt rechnet der Markt fest mit einem kleinen Zinsschritt der EZB, wie Marktexperte Andreas Lipkow unterstreicht. Spannend bleibt jedoch, welche Signale EZB-Vorsitzende Christine Lagarde in Bezug auf zukünftige Zinsschritte senden wird. Der Dax kletterte im frühen Handel um 0,53 Prozent auf 19.535,73 Punkte, nachdem er tags zuvor ein Rekordhoch erreichte. Positive Impulse erwarten die Marktteilnehmer auch durch die Ankündigungen der Notenbanken dies- und jenseits des Atlantiks über weitere Zinssenkungen sowie durch erfreuliche Quartalszahlen.
Auch der MDax und der EuroStoxx 50 zeigen leichte Aufwärtstrends. Experten erwarten am Nachmittag eine zusätzliche Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte durch die EZB — die dritte in diesem Jahr. Dennoch betonen die Analysten der Helaba, dass die Zentralbank sich die Möglichkeit vorbehalte, auf künftige wirtschaftliche Daten zu reagieren, was die Marktspekulationen nicht aufhalten dürfte.
Einzelwerte aus Deutschland zeigen bemerkenswerte Kursbewegungen: Die Vorzugsaktien von Sartorius sprangen nach enttäuschenden Vortagsverlusten um fast 18 Prozent nach oben, beruhigt durch solide Neunmonatszahlen. Analysten loben insbesondere den unerwartet hohen Auftragseingang im Bereich Bioprozesstechnik, welcher positive Vorzeichen für das Schlussquartal setzt. Merck rückt um 6,5 Prozent vor, beflügelt durch KI-Investitionsstrategien und die allgemeine Erholung der Branche. Auch Infineon punktet und kann dank vielversprechender Produktionszahlen des taiwanesischen Tech-Kollegen TSMC zulegen.