Der DAX scheint nach einer kurzen Schwächephase wieder Tritt zu fassen. Der X-Dax, der als außerbörslicher Indikator dient, deutet auf einen Anstieg um 0,4 Prozent hin und verspricht somit einen freundlichen Handelsstart bei 19.336 Punkten. Auch der EuroStoxx 50 könnte mit einem kräftigeren Plus glänzen. Diese Erholung erfolgt trotz einer typischen Gefahrenlage, die mit niedrigen Handelsvolumina einhergeht, wie es an Feiertagen in den USA vorkommen kann. Sollte es an Impulsen aus New York mangeln, dürften die deutschen Verbraucherpreisdaten für Spannung am Nachmittag sorgen – eine wichtige Größe für die Entscheidungen der EZB.
In Asien herrscht unterdessen Uneinigkeit. Chinas Börsen leiden unter Berichten zu möglichen neuen US-Sanktionen, die unter dem noch amtierenden Präsidenten Joe Biden einkalkuliert werden, um den Halbleitermarkt weiter zu kontrollieren. Trotz dieser Turbulenzen reagieren japanische Aktien positiv auf die schwache Yen-Entwicklung.
Die Aktien von Infineon erweisen sich vorbörslich als resistent und steigen angesichts der US-Pläne zur Halbleiterkontrolle. Andererseits erlebt LEG Immobilien Druck durch die Ankündigung zur Aufstockung von Wandelschuldverschreibungen. Frische Unternehmenszahlen aus dem SDax liefert die Deutsche Beteiligungs AG, während die Aktie von Borussia Dortmund dank eines Champions-League-Erfolgs im Aufwind ist.
Ein bemerkenswerter Wechsel vollzieht sich im SDax: Wüstenrot & Württembergische ersetzt den Wind- und Solarparkbetreiber Encavis. Diese Entscheidung folgt aus der Übernahme durch ein von KKR geführtes Konsortium. Zudem beeinflussen Analysteneinschätzungen den Markt. So stuft Barclays Gea mit "Overweight" ein, während Exane BNP Paribas der VW-Tochter Traton einen "Outperform"-Status verleiht. Anders entschied Stifel bei Compugroup, wo das Kaufvotum aufgehoben wurde.