Ein optimistischer Start in Verhandlungen für eine Friedenslösung in der Ukraine hat dem Dax einen bemerkenswerten Schub gegeben. Der Leitindex stieg am Donnerstagmorgen über mehrere psychologisch wichtige Marken hinweg und erreichte erstmals mehr als 22.400 Punkte, bevor er sich bei einem soliden Plus von 0,81 Prozent und einem Schlussstand von 22.327,52 Punkten einpendelte. Die Erleichterung über die Entspannung im geopolitischen Umfeld schob auch den MDax mit einem Anstieg um 0,87 Prozent auf 27.425,07 Punkte an. Parallel dazu gewann der EuroStoxx 0,72 Prozent, was ihn auf 5.444,81 Punkte brachte. Damit rückte er seinem historischen Höchststand aus dem Jahr 2000 näher. US-Präsident Donald Trump tauschte im Rahmen eines Telefongesprächs mit Russlands Präsident Wladimir Putin Gedanken zu einem potenziellen friedlichen Ausgang für den Ukraine-Konflikt aus. Die amerikanische Regierung präsentierte dabei erstmals eine Friedenstrategie, die an wichtigen Punkten entgegenkommend gegenüber Moskau ist. In diesem Licht verflogen in Europa die Sorgen bezüglich der Handelskonflikte mit den USA. Barclays-Analyst Emmanuel Cau betonte das verbleibende Wertsteigerungspotenzial an den europäischen Aktienmärkten, auch wenn der Weg zur Umsetzung der Friedensgespräche steinig sein wird. Für Rüstungsunternehmen bedeutete das jedoch einen Rückschlag. Rheinmetall-Aktien büßten knapp ein Prozent ein, während Hensoldt kräftige fünf Prozent im MDax verloren. Parallel dazu fanden konjunktursensible Autowerte Anklang, nachdem Michelin starke Geschäftszahlen präsentierte. Hier gewannen Mercedes-Benz 3,7 Prozent, BMW 4,5 Prozent und die Vorzüge von Volkswagen 4,1 Prozent – letzteres zusätzlich beflügelt durch eine Kaufempfehlung von HSBC. Die Berichtssaison in Deutschland läuft derweil auf Hochtouren. Siemens überraschte mit einem deutlich verbesserten Quartalsergebnis, was die Aktie um 5,5 Prozent steigen ließ, während Thyssenkrupp mit einem optimistischen Ausblick auf hohe Mittelzuflüsse im Geschäftsjahr 2024/25 die Spitze des MDax eroberte. Die Anteile schnellen um rund zehn Prozent nach oben. Unterschiedlich zeigte sich das Bild im SDax: Während Douglas nach einem verhaltenen Start ins Geschäftsjahr um mehr als 15 Prozent abrutschte, sank KWS Saat um acht Prozent, nachdem der Saatguthersteller mit Quartalszahlen enttäuschte.
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Dax lässt Anleger jubeln: Aussichten auf friedliche Lösung in der Ukraine treiben Kurse
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