Die Rekordjagd der Dax-Konzerne hat im dritten Quartal dieses Jahres ein vorläufiges Ende gefunden. Laut einer Analyse des Beratungsunternehmens EY mussten die Unternehmen in der ersten deutschen Börsenliga erstmals seit dem zweiten Quartal 2020 Umsatz- und Gewinnrückgänge hinnehmen. Insgesamt schrumpften die Umsätze der Dax-Unternehmen im Zeitraum Juli bis einschließlich September im Vergleich zum Vorjahr um knapp fünf Prozent auf rund 436 Milliarden Euro. Besonders schwach verliefen die Geschäfte in den USA und in Asien. Der operative Gewinn (Ebit) ging um gut elf Prozent auf 39,2 Milliarden Euro zurück, erreichte aber dennoch den zweithöchsten Wert, der jemals in einem dritten Quartal erzielt wurde.
"Deutschlands Top-Konzerne bekommen zunehmend den weltweiten konjunkturellen Gegenwind zu spüren", analysierte Henrik Ahlers, Vorsitzender der EY-Geschäftsführung. Er verwies auf einen gefährlichen Mix aus einer schwächelnden Konjunktur, hohen Energie- und Materialpreisen, Lieferschwierigkeiten, politischen Krisen und kriegerischen Auseinandersetzungen.
Allerdings waren nicht alle Unternehmen und Branchen gleichermaßen betroffen. Im Bereich des Umsatzes verzeichneten 15 der 38 Dax-Konzerne, deren Zahlen in die Auswertung einflossen, eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Den höchsten prozentualen Zuwachs verzeichnete der Rüstungskonzern Rheinmetall mit gut 24 Prozent.
Beim operativen Gewinn konnten 16 der Dax-Konzerne im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg verzeichnen. Spitzenreiter war die Deutsche Telekom mit einem operativen Gewinn von gut 5,4 Milliarden Euro. Es folgten die Autohersteller Volkswagen, Mercedes-Benz und BMW, die jeweils deutlich über vier Milliarden Euro operativen Gewinn erzielten.
Trotz des unsicheren Ausblicks hält der Beschäftigungsaufbau an. In 28 der beobachteten Dax-Konzerne stieg die Zahl der Beschäftigten im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,6 Prozent auf gut 3,3 Millionen.