Der Auftakt ins neue Jahr bringt den Dax in eine spannungsgeladene Lage. Nachdem der deutsche Leitindex anfangs nahe der symbolträchtigen Marke von 20.000 Punkten lag, pendelte er im weiteren Verlauf darunter und verzeichnete einen Rückgang von 0,47 Prozent auf 19.930 Punkte. Ähnlich sah es beim MDax aus, der ebenfalls um 0,62 Prozent auf 25.558 Punkte abrutschte. Auch der EuroStoxx musste ein Minus von 0,7 Prozent verkraften.
Die aktuelle Marktlage wird von Unsicherheit geprägt, wie Jochen Stanzl von CMC Markets beobachtet. Der bevorstehende Amtsantritt von Donald Trump stellt die Anleger auf die Probe und sorgt für Spekulationen über die Konsequenzen seiner Wirtschaftspolitik. Während einige von möglichen Steuererleichterungen in den USA profitieren könnten, fürchten andere die Risiken protektionistischer Maßnahmen, die historisch zu schwankungsintensiven Märkten führen.
Aus charttechnischer Sicht befindet sich der Dax laut Martin Utschneider in einer Konsolidierungsphase, die seit Dezember anhält. Für Anleger bleibt die Marke von 19.926 Punkten eine kritische Unterstützung, die es im Auge zu behalten gilt, wenngleich der langfristige Aufwärtstrend weiterhin intakt scheint.
Unternehmensseitig hielten sich auffällige Kursbewegungen in Grenzen, dennoch stachen einige Werte heraus. Knorr-Bremse profitierte von einer veränderten Analystenbewertung und zählte zu den wenigen Gewinnern. Im Dax legte die Deutsche Telekom leicht zu, unterstützt durch das angekündigte Aktienrückkaufprogramm, das 2025 abgeschlossen sein soll. Airbus hingegen musste einen leichten Rückgang verkraften, nachdem Berichte über verfehlte Auslieferungsziele kursierten.
Technologiewerte schwächelten am Freitag, allen voran Infineon und Aixtron, die deutliche Rückgänge verzeichneten. Auch deutsche Automobilhersteller wie Volkswagen standen unter Druck, nachdem bekannt wurde, dass einige ihrer Elektrofahrzeuge in den USA künftig nicht mehr von bestimmten Steuervorteilen profitieren könnten.