12. März, 2025

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Dax in leichter Schieflage: Zwischen Optimismus und Realität

Dax in leichter Schieflage: Zwischen Optimismus und Realität

Der deutsche Aktienindex Dax hat am Mittwoch seiner imposanten Aufwärtsbewegung getrotzt und leichte Verluste verzeichnet. Nachdem er den Tag mit einem neuen Rekordwert begann, rutschte er bis zur Mittagszeit um 0,54 Prozent auf 22.721,36 Punkte ab. Dennoch bleibt die psychologisch wichtige Marke von 23.000 Punkten in greifbarer Nähe.

Ähnliches Bild beim MDax, der das Segment der mittelgroßen Unternehmen abbildet: Mit einem Minus von 1,05 Prozent auf 28.010,54 Punkte hält er sich noch immer auf einem Niveau, das seit September 2023 nicht mehr gesehen wurde. Auch der EuroStoxx 50, Leitindex der Eurozone, fiel um etwa 0,5 Prozent zurück, nicht ohne sich zuvor an seiner jüngsten Spitzenmarke zu versuchen.

Mit seinem beeindruckenden Comeback seit Jahresbeginn hat der Dax bereits 19 Rekorde verzeichnet und einen Zuwachs von rund 14 Prozent erzielt. Der MDax hält mit 9,5 Prozent Plus tapfer mit. Getragen wird diese Entwicklung von Hoffnungen auf eine Deeskalation im Ukraine-Konflikt sowie wirtschaftlicher Reformen nach den bevorstehenden Bundestagswahlen.

Doch wie die Chartanalysten von Index-Radar erkennen, sei "die Party nicht für alle Akteure im Dax im vollen Gange". Nur acht Dax-Werte hätten Höchststände erreicht, während die meisten Werte noch nicht über der kritischen 200-Tage-Linie liegen. Dies deutet darauf hin, dass Vorsicht geboten ist, insbesondere da geopolitische Risiken aktuell von den Anlegern ausgeblendet werden. Eine komplizierte Regierungsbildung in Deutschland oder neue US-Strafzölle könnten jedoch schnell für Turbulenzen sorgen.

Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets wies darauf hin, dass der Markt inzwischen nur noch auf tatsächliche Maßnahmen aus Washington reagiert, etwa die ab März geltenden Zölle auf Aluminium und Stahl.

Die sonst starken Titel von MTU sahen sich am Mittwoch Gewinnmitnahmen ausgesetzt und verloren 5,2 Prozent, trotz beeindruckender Zahlen für das vergangene Jahr. Der Motorenbauer übertraf zwar operative Gewinnschätzungen, enttäuschte jedoch in Bezug auf den Barmittelzufluss, was selbst ein angehobener Ausblick nicht wettmachen konnte.

Besser erging es SAF-Holland im SDax, deren Aktien mit einem Plus von 3,1 Prozent zu den Tagesgewinnern zählten. Die positiven Quartalsergebnisse spiegelten die Erwartungen wider und verdeutlichten die Widerstandsfähigkeit des Unternehmens im anspruchsvollen Marktumfeld des letzten Jahres.

Unterdessen setzte SAP seinen Höhenflug fort und notierte trotz umgebungsbedingter Unsicherheit ohne spezielle Nachrichten auf einem neuen Rekordhoch.

Rüstungsunternehmen wie Rheinmetall und Hensoldt erfreuten sich ebenfalls steigender Kurse, wenngleich noch keine neuen Höchststände erreicht wurden. Im Gegensatz dazu erfuhren Heidelberg Materials nach einer Abstufung durch Morgan Stanley einen Kursrutsch von 4,7 Prozent.

Die Aktien von Delivery Hero erlitten nach einer Verkaufsempfehlung durch die Citigroup mit einem Minus von 5,7 Prozent einen deutlichen Abschlag. Evonik sah sich einer Fortsetzung der jüngsten Korrektur gegenüber, nachdem Kepler Cheuvreux seine Kaufempfehlung gestrichen hatte, was zu einem Rückgang um 3 Prozent führte.