Ein drohender, weiter eskalierender Handelskonflikt versetzte den deutschen Aktienmarkt am Montag in Aufruhr und sorgte für einen spürbaren Einbruch. Der Dax, bislang auf Rekordkurs, fiel abrupt um 1,40 Prozent und landete bei 21.428,24 Punkten — ein abrupter Stillstand der jüngsten Höhenflüge, die am Freitag noch bei über 21.800 Punkten ihren Höhepunkt erreichten. Auch der MDax der mittelgroßen Werte blieb nicht verschont und verlor 1,28 Prozent auf 26.388,15 Punkte.
US-Präsident Donald Trump richtete am Wochenende seine wirtschaftspolitische Kanone gen Kanada, Mexiko und China, indem er breit angelegte Zölle auf deren Waren in Kraft setzte. Vielerorts hatten Investoren insgeheim gehofft, Trump würde angesichts potenzieller wirtschaftlicher Folgen Vernunft walten lassen — eine Hoffnung, die sich bitter enttäuschte. Die Experten sehen nun die Sorge, dass dies die Inflation in den USA ankurbeln und mögliche Zinssenkungen zunichtemachen könnte. Zugleich scheint die Europäische Union im Visier Trumps zu sein, die zeitnah ebenfalls mit neuen Zöllen rechnen könnte.
Einige der Verluste konnten am Nachmittag jedoch abgemildert werden: Die USA und Mexiko einigten sich darauf, die Zölle für einen Monat auszusetzen, was für kurzfristigen Auftrieb sorgte. Investorinnen und Investoren reagierten dennoch nervös, wie der Höchststand des VDax — auch bekannt als Angstbarometer — seit November letzten Jahres belegt. Die Auswirkungen der US-Zollpolitik auf die internationalen Märkte und insbesondere die europäische Wirtschaft sind nicht zu unterschätzen.