Der DAX erlebte am Freitag nach einer vorherigen Erholungsphase erneut einen Rückschlag, da Anleger aufgrund von Konjunktursorgen in Bezug auf China den Rückwärtsgang einlegten. Der deutsche Leitindex verlor im Tagesverlauf 0,71 Prozent, was ihn auf 19.225,60 Punkte drückte, obwohl er sich leicht vom Tagestief erholen konnte. Insgesamt deutet sich auf Wochensicht ein leichtes Minus für den DAX an.
Parallel waren die internationalen Märkte von politischen Entwicklungen geprägt, darunter der Wahlsieg von Donald Trump in den USA und das Ende der Ampel-Koalition in Deutschland. Moritz Kraemer, Chefvolkswirt der LBBW, führte aus, dass die Entwicklung in Amerika die Herausforderungen für die deutsche Wirtschaft verschärfe, jedoch zugleich neue Chancen in Form von möglichen Neuwahlen eröffne.
Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte zeigte sich robuster und verzeichnete ein Plus von 0,16 Prozent, während der EuroStoxx 50 ähnliche Verluste wie der DAX mit einem Minus von 0,8 Prozent aufwies. An den US-Börsen blieb die Bewegung nach einer kürzlichen Rally hingegen moderat.
Nach der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed, die eine Senkung um 0,25 Prozentpunkte vornahm, blieben die Investoren in Erwartung einer wachstumsstimulierenden Politik zuversichtlich. Der Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets kommentierte, dass diese Politik, kombiniert mit den Plänen der Republikaner, ein attraktives Umfeld für Investoren an der Wall Street schaffe. In Deutschland schwankten die Anleger hingegen zwischen den protektionistischen Tendenzen aus den USA und Hoffnungen auf eine innenpolitische Trendwende.
Der chinesische Markt bleibt ein wichtiger Faktor für viele deutsche Unternehmen, insbesondere in zyklischen Sektoren wie der Chemie- und Automobilbranche, die unter Druck gerieten. BASF und BMW mussten deutliche Kursverluste hinnehmen.
Am Ende einer intensiven Berichtswoche blieben die Schlagzeilen vor dem Wochenende verhalten. Der Immobilienkonzern LEG hob sein Gewinnziel für das laufende Jahr hervor und erfreute mit einem prognostizierten Gewinnwachstum bis 2025 die Analysten von JPMorgan. Freenet steigerte seinen Optimismus mittels einer Prognoseanhebung, was den Aktienkurs ebenfalls stützte.
Positiv stachen die Aktien von Redcare Pharmacy hervor, die durch die Überwindung einer Kursbarriere ihren höchsten Stand seit 2021 erreichten. Auch Fraport konnte aufgrund einer optimistischen Studie von Goldman Sachs Kursgewinne verzeichnen.
Den Schlussakkord des Markttages setzte der Euro, der leicht gegen den Dollar nachgab. Am Rentenmarkt stiegen die Kurse, wobei der Rentenindex Rex und der Bund-Future Anstiege verzeichneten.