09. März, 2025

Märkte

Dax – Gewinnmitnahmen am Freitag erwartet

Dax – Gewinnmitnahmen am Freitag erwartet

Nach einer rekordverdächtigen Woche beim Dax zeichnen sich am Freitag Gewinnmitnahmen ab. Kurz vor Handelsbeginn deutet der außerbörsliche X-Dax-Indikator auf einen Rückgang von knapp einem Prozent auf 23.193 Punkte hin. Auf die Woche gesehen kann der Dax jedoch ein beeindruckendes Plus von 2,8 Prozent vorweisen. Auch der EuroStoxx 50 wird am Freitagmorgen mit einem Abschlag von 0,8 Prozent erwartet.

In den letzten Tagen hatten die Ankündigungen der voraussichtlichen Regierungspartner CDU und SPD, Milliardenkredite für Verteidigung und Infrastruktur zu planen, dem Dax Auftrieb gegeben. Doch dieser Freitag könnte sich als herausfordernd erweisen, da am Nachmittag der US-Arbeitsmarktbericht erwartet wird. Dieser hat einen erheblichen Einfluss auf die Geldpolitik der US-Notenbank Fed.

Thomas Altmann von QC Partners prognostiziert einen moderaten Stellenzuwachs bei gleichbleibender Arbeitslosenquote, betont jedoch, dass die Lohnentwicklung von zentraler Bedeutung sei. Ein starkes Lohnwachstum könnte die Fed von der Umsetzung weiterer Zinssenkungen abhalten. Auch von der EZB ist vorerst wenig Impuls zu erwarten, nachdem sie am Donnerstag den Leitzins gesenkt hatte. Die Sorgen über die laufenden Handelskonflikte, insbesondere mit den USA, könnten ebenfalls zu einer Zinspause im April führen.

Im Handelsstreit gibt es aber auch Zeichen der Entspannung; die USA haben zu Kanada und Mexiko beim USMCA-Abkommen Strafzölle bis 2. April ausgesetzt. Dennoch drohen weiterhin US-Zölle auf europäische Importe. Die deutsche Automobilindustrie hatte bereits von einem Aufschub von US-Zöllen profitiert, ob die neuen Entwicklungen weiteren Auftrieb geben, bleibt ungewiss. Vorbörslich zeichnen sich Gewinnmitnahmen bei Mercedes-Benz, BMW und Volkswagen ab.

Technologietitel wie SAP und Infineon stehen unter Druck, trotz eines positiven Umsatzausblicks von Broadcom in den USA. Der Tech-Sektor in den USA trug Verluste davon, die sich nun in Europa niederzuschlagen drohen. Auch Rüstungsaktien wie Hensoldt könnten unter Gewinnmitnahmen leiden, verstärkt durch eine Abstufung von Kepler Cheuvreux.

Im Gegensatz dazu hat Deutsche Bank Research ihre Empfehlung für DHL Group aufgestockt. Analyst Andy Chu sieht nach den veröffentlichten Geschäftszahlen den Ausblick als weniger riskant und gut erreichbar an.