21. Januar, 2025

Märkte

Dax gerät ins Stocken: Trump-Rhetorik verunsichert Märkte

Dax gerät ins Stocken: Trump-Rhetorik verunsichert Märkte

Nach einer bemerkenswerten Rekordjagd des Dax über vier Tage hinweg stellte sich am Dienstag eine spürbare Ernüchterung ein. Die aggressive Rhetorik des neu vereidigten US-Präsidenten Donald Trump ließ die Anleger an den Finanzmärkten vorsichtiger werden. Zu Beginn des Handelstages fiel der Dax leicht um 0,2 Prozent auf 20.957 Punkte zurück, nachdem er am Vortag mit fast 21.055 Zählern einen weiteren Höchststand verzeichnet hatte. Auch der MDax fand sich in der Defensive und verlor 0,4 Prozent, womit er bei 25.900 Punkten lag. Der EuroStoxx 50, das Börsenbarometer der Eurozone, konnte sich hingegen stabil behaupten. Trump präsentierte sich in seiner Antrittsrede als Vorkämpfer für die Interessen Amerikas und versprach wirtschaftlichen Aufschwung durch Maßnahmen wie die Senkung der Inflation, die Steigerung der Energieproduktion und die Einführung von Importzöllen. Besonders hohe Zölle sollen auf Importe aus Kanada und Mexiko erhoben werden. Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank hob die spaltende Wirkung von Trumps Rede hervor und verglich sie mit dessen nuancierterer Ansprache zu Beginn seiner ersten Amtszeit im Jahr 2017. In Deutschland standen besonders die Automobilhersteller im Fokus, mit Verlusten zwischen 1,3 und 1,9 Prozent bei Porsche AG, Mercedes-Benz, Volkswagen, BMW und Daimler Truck, da die US-Importzölle den Exportsektor gefährden könnten. Der Energieversorger RWE brach um 2,3 Prozent ein, belastet durch die hohen Wertberichtigungen des dänischen Windenergiekonzerns Orsted. Bei Orsted-Aktien gab es in Kopenhagen einen dramatischen Rückgang um 14 Prozent, was auch für RWE nichts Gutes erwarten ließ. Nordex, ein Windkraftanlagenbauer, verzeichnete ebenfalls einen Kursverlust von 2,1 Prozent. Im Bereich der Nebenwerte stieg Kontron um 4,6 Prozent, bereichert durch positive Umsatz- und Ergebnisprognosen. Im Gegensatz dazu verlor Schott Pharma aufgrund einer neuen Verkaufsempfehlung der Bank of America 7,2 Prozent an Wert.