Die erheblichen Marktverwerfungen, die sich zum Wochenbeginn erneut zeigen, setzen sich mit unverminderter Intensität fort. Diese Dynamik wird primär durch die kürzlich angekündigten US-Zölle, die am sogenannten "Liberation Day" bekanntgegeben wurden, verstärkt. Analysten und Charttechniker blicken mit Besorgnis auf den Dax, da dieser wichtige technische Unterstützungsniveaus zu durchbrechen droht. Konkret besteht die Gefahr, dass der deutsche Leitindex erstmals seit August 2024 unter seine 200-Tage-Durchschnittslinien – sowohl in ihrer einfachen als auch in ihrer exponentiellen Berechnung – absinkt. Hinzu kommt die ungewisse Frage, ob die signifikante Marke von 20.000 Punkten, seit Anfang des Jahres ein wichtiges psychologisches Level, noch gehalten werden kann.
Experten wie die Analysten des Brokers IG heben in ihrem Ausblick hervor, dass der Dax möglicherweise auf ein Niveau von 19.874 Punkten fallen könnte. Diese Prognose bedeutet einen potenziellen Rückgang von etwa vier Prozent verglichen mit dem letzten Schlussstand des Xetra-Handels in der vergangenen Woche. Ein solches Szenario würde das bisher akkumulierte Jahresplus von circa 18 Prozent vollständig eliminieren und verdeutlicht die Schwere des aktuellen Marktszenarios: Der Dax hätte innerhalb eines kurzen Zeitraums von nur drei Tagen um beeindruckende elf Prozent an Wert verloren, ausgelöst durch die neuen Zollmaßnahmen.
Diese schwierige Marktlage ist jedoch kein isoliertes Phänomen und zeigt sich in ähnlicher Weise auf den globalen Finanzmärkten. Weltweit erleben Aktieninvestoren einen rapiden Rückgang der Kurse. Offensichtlich reagieren viele Anleger mit Panik, in dem Bestreben, Verluste zu minimieren, und ziehen sich aus den Märkten zurück. Diese Entwicklung spiegelt ein generelles Misstrauen gegenüber der kurzfristigen Marktentwicklung wider und betont die Volatilität, die derzeit als konstante Begleiterscheinung an den internationalen Börsen vorherrscht.