DAX erreicht neues Allzeithoch: Ein Balanceakt für Bullen und Bären

Die jüngste Rally am Aktienmarkt hat den deutschen Leitindex DAX auf ein neues Allzeithoch von über 19.000 Punkten katapultiert. Getrieben wurde der Aufschwung vor allem von einer überraschenden Zinssenkung der US-Notenbank um 50 Basispunkte. Viele Marktteilnehmer hoffen nun auf weitere expansive Maßnahmen, die den Aktienmärkten zusätzlichen Auftrieb geben könnten. Trotz des positiven Impulses aus den USA bleiben die heimischen ökonomischen Daten eher enttäuschend. Schwache Einkaufsmanagerindizes für Deutschland und die Eurozone dämpfen die Stimmung. Dennoch haben Marktakteure diese negativen Signale teilweise als mögliche Vorboten für weitere Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) interpretiert, was als potenzielle Unterstützung für den Aktienmarkt gesehen wird. Die Stimmung unter institutionellen Investoren hat sich in der letzten Woche eingetrübt, wie der Rückgang des Börse Frankfurt Sentiment-Index um 5 Punkte auf -1 zeigt. Vor allem vormals neutral eingestellte Investoren sind ins Bärenlager gewechselt. Bei den Privatanlegern hingegen hielt der positive Trend an: Der Sentiment-Index stieg um 4 Punkte auf 23. Diese Entwicklungen haben die Schere zwischen privaten und institutionellen Investoren weiter geöffnet. Während Optimisten ihre Positionen trotz Buchgewinnen noch nicht glattgestellt haben, sind die institutionellen Bären angesichts leicht negativer Entwicklungen in defensiver Position. Die bisherigen Kursgewinne wurden kaum realisiert, was darauf hindeutet, dass weitere Verkäufe bei einem Anstieg auf etwa 19.200 bis 19.250 Punkte wahrscheinlich sind – ein potenzielles Hindernis für den Fortgang des Aufwärtsimpulses. Die Polarisierung zwischen Optimisten und Pessimisten bleibt ausgeprägt, wobei jede Gruppe über 40 Prozent der Befragten ausmacht. Angesichts dieser Lage erwarten Experten jedoch erste Nachfrage im Bereich um 18.600 bis 18.650 Punkte, falls der DAX zurückfällt.