Die Erwartung eines bedeutenden Finanzpakets hat dem Dax am Dienstag zu einem neuen Allzeithoch verholfen. Am Morgen kletterte der deutsche Leitindex leicht über die Marke von 23.476 Punkten. Obwohl am Nachmittag ein Teil der Gewinne moderat ein Prozent auf 23.387 Punkte abschmolz, konnte der Dax sein Jahresplus auf bemerkenswerte 18 Prozent steigern. Die Anleger zeigen sich optimistisch, dass die Schuldenbegrenzungen gelockert werden, um umfassende Investitionen in Rüstung und Infrastruktur zu ermöglichen.
Im deutschen Bundestag soll das milliardenschwere Finanzpaket diese Woche erste Hürden nehmen, bevor der Bundesrat am Freitag seine Zustimmung erteilt. Neben dem Dax profitierten auch mittelgroße und kleinere Unternehmen: Der MDax gewann beachtliche 1,40 Prozent auf 29.928 Punkte, während der SDax mit einem Anstieg von 2,3 Prozent beeindruckte und sich seinem alten Rekord von 2021 nähert.
Eine Zweidrittelmehrheit im Bundestag, die von der Union, SPD und Grünen unterstützt wird, erscheint erreichbar. Die Investoren vertrauen auf die expansive Wirtschaftspolitik, wie es sich in den verbesserten Konjunkturerwartungen im ZEW-Index spiegelt. Finanzexperten wie Thomas Gitzel von der VP Bank sehen die geplanten Staatsausgaben als Impuls für die wirtschaftliche Dynamik, trotz der angespannten US-Zollpolitik.
Aktien aus den Branchen Rüstung und Infrastruktur stehen weiter im Anlegerfokus, insbesondere nachdem Friedrich Merz (CDU) zusätzliche Ukraine-Hilfen in Aussicht stellte. Rüstungsunternehmen wie Rheinmetall, Hensoldt und Renk verzeichneten Rekorde, während weitere Profiteure wie SFC Energy und Deutz von der positiven Stimmung an den Märkten profitierten.
Doch nicht alle Aktien glänzten: Während Steyr Motors profitierte, litten deren Anteilseigner Mutares unter Gewinnmitnahmen. Thyssenkrupp hingegen stieg dank möglicher Großaufträge im Rüstungssektor. Springer's verhaltener Ausblick führte hingegen zu einem Kursabsturz.