Am Mittwochmorgen deutet sich für den deutschen Aktienindex Dax nach einem moderaten Rückschritt eine unspektakuläre Börseneröffnung an. Der X-Dax, bekannt als nervöser Vorbote für den Leitindex, zeigt kurz vor Handelsbeginn ein kleinstes Plus, das den Dax auf 19.298 Punkte heben könnte. Im Gegensatz dazu wird der EuroStoxx 50 in leichtem Minus erwartet, was darauf hindeutet, dass die gelassene Stimmung an den New Yorker Börsen hierzulande wenig Anklang findet.
Der Dax könnte auf der Strecke bleiben, während jenseits des Atlantiks laut Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners die Weihnachtsrally bereits Fahrt aufnimmt. Die Ankündigung von Zöllen durch den zukünftigen US-Präsidenten Donald Trump auf Importe aus Mexiko, Kanada und China lässt die hiesigen Marktteilnehmer indes aufschrecken. Altmann stellt fest, dass die sogenannte Trump-Divergenz die hiesigen Anleger in Unruhe versetzt.
Die UBS bleibt hingegen optimistisch und sieht Chancen für Verhandlungen, auch im Kontext des Freihandelsabkommens zwischen den USA und ihren Nachbarländern. Die Experten vermerken zwar kurzfristige Volatilität durch Zolldrohungen, sehen aber die fundamentalen Marktbedingungen als unterstützend.
Während am Nachmittag noch einige US-Konjunkturdaten veröffentlicht werden, erwarten Analysten der Landesbank Helaba nicht, dass diese die Erwartungen an eine Dezember-Zinssenkung durch die Fed maßgeblich beeinflussen werden. Zurückzuführen ist die voraussichtliche Ruhe am deutschen Markt auch auf die verkürzte Handelswoche an der Wall Street: Der Feiertag Thanksgiving und der darauffolgende Black Friday, an dem nur verkürzt gehandelt wird, bremsen die Aktivität.
Deutsche Unternehmensnachrichten sind zur Wochenmitte noch spärlich gesät. Der Gewerbeimmobilien-Spezialist Aroundtown konnte durch verbesserte Mieteinkünfte und etwas gestiegene Zinsen Fortschritte verzeichnen, wobei der Verlust in den ersten neun Monaten im Jahresvergleich zurückging. Die Aktien blieben vorbörslich nahezu unberührt.
Positive Impulse kamen hingegen von Henkel, nachdem die US-Bank JPMorgan die Aktie des Konsumgüterunternehmens hochstufte und nun mit einem Kursziel von 100 Euro empfiehlt. Analystin Celine Pannuti hebt dabei die attraktive Aktienrendite hervor. Trotz mehrfach angehobener Jahresziele für 2024 bleibt Henkel im Vergleich zu seinen Wettbewerbern günstig bewertet. Aufwärts sieht Pannuti auch Potenzial bei Henkel-Konkurrent Beiersdorf, gestützt durch Barmittelausschüttungen und gezielte Zukäufe. Allerdings habe Beiersdorf seit Jahresbeginn eine unterdurchschnittliche Kursentwicklung gezeigt.