Der deutsche Leitindex Dax setzte am Montag seine beeindruckende Rekordserie fort. Nach einer kurzen Verschnaufpause am Freitag startete der Dax schwungvoll in die Woche und überwand erstmals die Marke von 22.700 Punkten. Zur Mittagszeit verzeichnete der Index ein Plus von 0,76 Prozent und notierte bei 22.684,29 Punkten. Ebenso präsentierte sich der MDax positiv und kletterte um 0,43 Prozent auf 27.779,79 Punkte. Auch der EuroStoxx 50 legte um 0,2 Prozent zu, blieb jedoch knapp unter seinem historischen Höchststand aus der Jahrtausendwende.
Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets betonte, dass der Dax trotz politischer Unsicherheiten von international starken Unternehmen angetrieben werde. Dennoch empfiehlt er, angesichts möglicher kurzfristiger Kurskorrekturen Vorsicht walten zu lassen. Diese Meinung teilen auch Thomas Altmann von QC Partners sowie Experten der Landesbank Helaba, die auf das Risiko eines Rückschlags nach den jüngsten Kursgewinnen hinwiesen.
Trotz eines feiertagsbedingten Handelsstopps in den USA und verhaltener asiatischer Märkte zeigten sich europäische Aktien stabil und entwickelten sich seit Jahresbeginn besser als ihre US-Pendants. Verantwortlich hierfür sind starke Unternehmenszahlen, die aktienfreundliche Zinspolitik der Europäischen Zentralbank und relativ niedrige Bewertungen. Die geplanten US-Importzölle wurden von den Anlegern eher als Gelassenheit hingenommen.
Im deutschen Markt sorgten Rüstungsaktien zu Wochenbeginn für Aufsehen: Rheinmetall, Hensoldt und Renk gehörten zu den größten Gewinnern. Rheinmetall und Hensoldt erzielten sogar neue Rekordhochs, während Renk den höchsten Kurs seit Mai verzeichnete. Auslöser für diese Entwicklung waren die Münchner Sicherheitskonferenz und die Europäischen Verhandlungen zur Ukraine in Paris. Besonders Rheinmetall profitierte von einem erhöhten Kursziel der Investmentbank Stifel, die nun ein Ziel von 1.037 Euro ausruft.
Im MDax sorgte ein positiver Analystenkommentar für einen kräftigen Anstieg der Thyssenkrupp-Aktien. Die Bank of America sieht in der Sparte ThyssenKrupp Marine Systems einen verborgenen Schatz, der beim geplanten Börsengang einen erheblichen Teil des Unternehmenswerts reflektieren könnte.
Anders sah es für Formycon im SDax aus. Nach einem dramatischen Kursrückgang von einem Drittel erreichten die Aktien den niedrigsten Stand seit Oktober 2020. Das Unternehmen erwartet aufgrund eines herausfordernden Preisumfelds in den USA Abschreibungen und konnte trotz einer erfolgreichen Phase-III-Studie eines Kandidaten die Anteilseigner nicht überzeugen.