Der deutsche Aktienmarkt präsentiert sich zum Wochenausklang robust, nachdem der Dax nach einer schwachen Phase neuen Halt gefunden hat. Vor der mit Spannung erwarteten Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten legt der Leitindex um 0,45 Prozent zu und notiert bei 19.163 Punkten. Auch der MDax zeigt sich mit einem Anstieg um 0,42 Prozent auf 26.436,49 Punkte in starker Verfassung, während der EuroStoxx 50 um 0,6 Prozent zulegt.
Der Dax erlebte am Donnerstag eine kurzzeitige Schwächephase, als er fast die 19.000-Punkte-Marke erreichte – teilweise ausgelöst durch gedämpfte Erwartungen an Zinssenkungen. Doch die kritische 50-Tage-Durchschnittslinie hielt stand, was von den Charttechnik-Spezialisten der UBS positiv bewertet wird. Die Analysten sehen Potenzial für weitere Gewinne, sollte der Dax die Kurslücke des Vortages schließen und die Marke von 19.250 Punkten überwinden.
Die Nervosität am Markt bleibt hoch, da wichtige wirtschaftliche Entwicklungen in den USA bevorstehen. Neben dem US-Arbeitsmarktbericht, der am frühen Freitagnachmittag erwartet wird, steht am Dienstag die Präsidentschaftswahl in den Staaten an. Zudem wird die Zinsentscheidung der US-Notenbank am kommenden Donnerstag mit Spannung verfolgt.
Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets betont die Hoffnung der Wall Street auf eine weitere Zinssenkung kurz nach der Wahl. Jedoch könnten robuste Arbeitsmarktdaten die zuletzt gestiegenen Anleiherenditen weiter antreiben – ein Szenario, das Molnar kritisch sieht.
Am deutschen Aktienmarkt gab es am Freitag gemischte Signale: Fielmann musste nach enttäuschenden Quartalsergebnissen einen Kurseinbruch von fast 7 Prozent hinnehmen, während die Baader Bank das Abschneiden als weit unter den Erwartungen bezeichnete. Hellofresh erlebte einen Kurssprung von 8 Prozent dank einer Hochstufung durch JPMorgan. Die Anteile von Lufthansa fielen um 2,7 Prozent, nachdem die HSBC ihr Kaufvotum zurückgezogen hatte. An der Dax-Spitze stand Sartorius mit Zugewinnen von 1,7 Prozent, während Volkswagen als Schlusslicht um 0,7 Prozent nachgab.