Der Dax hat am Mittwoch erneut die 19.000-Punkte-Marke nicht durchbrechen können. Belastet durch deutliche Kursverluste von Schwergewicht SAP, schloss der deutsche Leitindex 0,41 Prozent tiefer bei 18.918,50 Punkten. Damit bleibt ein neues Rekordhoch weiterhin aus. Im Gegensatz dazu konnte der MDax der mittelgroßen Unternehmen mit einem Plus von 0,9 Prozent auf 26.317 Punkte überzeugen.
Ein Ausbruch des Dax scheint bei rund 19.000 Punkten bisher verhindert zu werden, trotz der erwarteten weiteren Lockerungs- und Stützungsmaßnahmen der chinesischen Notenbank. Analysten wie Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets kommentieren, dass der Dax-Ausbruch vom überraschenden Störfeuer von SAP ausgebremst wurde. Dennoch seien die Verkäufer an der Frankfurter Börse weiterhin in der Minderheit, und der Markt präsentiere sich trotz aller Risikofaktoren widerstandsfähig. Zusätzlich steige die Wahrscheinlichkeit, dass die Europäische Zentralbank (EZB) schon in drei Wochen die Zinsen weiter senke.
Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab es zur Wochenmitte ebenfalls ein Minus von knapp 0,5 Prozent. Der britische FTSE 100 und der Schweizer SMI entwickelten sich unterschiedlich: Während der FTSE 100 leicht nachgab, legte der SMI klar zu. In New York zeigte sich der Dow Jones Industrial lustlos und notierte zum europäischen Handelsende 0,5 Prozent tiefer. Der technologielastige Nasdaq 100 konnte hingegen einen Kursanstieg von 0,2 Prozent verzeichnen.
SAP erlitt aufgrund einer Meldung aus den Vereinigten Staaten einen Kursrutsch von 2,4 Prozent. Das US-Justizministerium nimmt Geschäfte des Software-Konzerns sowie des IT-Verkäufers Carahsoft unter die Lupe. Der Vorwurf lautet auf mögliche Preisabsprachen in Geschäften mit dem Staat, was die Anleger zu Gewinnmitnahmen nach dem jüngsten Rekordlauf der Aktien veranlasste.
Auch die Verluste der Autowerte nach einer jüngsten Stabilisierung trugen zum Rückgang des Dax bei. Mercedes-Benz und Volkswagen schlossen 1,7 beziehungsweise 1,2 Prozent tiefer. Die Aktien von Vortags-Spitzenreiter BMW büßten am Indexende 3,2 Prozent ein.
Im MDax zählte Delivery Hero mit einem Plus von 4,9 Prozent zu den größten Gewinnern. Die Aktien des Essenslieferdienstes setzten ihre rasante Erholung seit Anfang August fort und überschritten im Handelsverlauf erstmals seit zwölf Monaten wieder die Marke von 34 Euro. Das Unternehmen bleibt ein beliebtes Objekt für Spekulanten, die auf fallende Kurse setzen, was Kursausschläge verstärken kann.
Unter den Nebenwerten im SDax rettete Hornbach Holding nach einem frühen Kurshoch von mehr als zwei Jahren ein Plus von 1,1 Prozent ins Ziel. Der Baumarktkonzern verzeichnete zwar im Sommermonaten einen Umsatzrückgang, konnte aber seinen operativen Gewinn etwas steigern und übertraf damit die Analystenerwartungen.
Der Euro sank von einem Hoch seit Juli 2023 zuletzt auf 1,1153 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1194 Dollar festgesetzt.
Am deutschen Anleihenmarkt legte der Rentenindex Rex um 0,16 Prozent auf 127,35 Punkte zu. Die gegenläufige Umlaufrendite fiel von 2,16 Prozent am Vortag auf 2,12 Prozent. Der Bund-Future sank um 0,30 Prozent auf 134,50 Punkte.