Nachdem der deutsche Aktienmarkt in den letzten drei Wochen eine beeindruckende Performance hingelegt hat, wird am heutigen Montag eine Verschnaufpause erwartet. Der X-Dax signalisiert eine nahezu unveränderte Eröffnung des deutschen Leitindex mit 15.918 Punkten. Auch der EuroStoxx 50 wird stabil erwartet.
Seit dem Tiefpunkt im Oktober hat der Dax eine bemerkenswerte Erholung von fast 9 Prozent verzeichnet, wovon allein die Hälfte in der vergangenen Woche erreicht wurde. Damit bleibt die Hürde von 16.000 Punkten weiterhin im Blickpunkt des wichtigsten deutschen Börsenbarometers. Auf Jahresbasis zeigt der Dax derzeit einen Aufschlag von über 14 Prozent.
Laut dem Experten Christoph Geyer befindet sich der Leitindex bereits charttechnisch in einer Widerstandszone. 'In dieser Woche wird sich entscheiden, ob die Kraft für einen Ausbruch nach oben ausreicht. Die Indikatoren befinden sich im überkauften Bereich und dürften eine gewisse Bremswirkung entfalten', schrieb er. Die Saisonalität spricht allerdings für weiter steigende Kurse, da in den letzten 62 Jahren 40 Mal ein Gewinn bis zum Jahresende erzielt wurde.
Auf Unternehmensseite ist die Nachrichtenlage zum Wochenstart nach dem Ende der Quartalsberichtssaison vorerst ruhig. Die Aktien von Bayer könnten jedoch aufgrund negativer Nachrichten im Fokus der Anleger stehen. In einem Glyphosat-Prozess hat ein US-Geschworenengericht den Pharma- und Agrarkonzern dazu verurteilt, mehr als 1,5 Milliarden US-Dollar an drei krebskranken ehemaligen Anwendern des Unkrautvernichters Roundup zu zahlen. Bayer kündigte an, gegen das Urteil Rechtsmittel einzulegen und erklärte: 'Das Urteil wird so keinen Bestand haben.'
Des Weiteren hat Bayer seine Phase-III-Studie 'Oceanic-AF' mit dem Prüfpräparat Asundexian aufgrund mangelnder Wirksamkeit vorzeitig abgebrochen. In der Studie wurde das Medikament bei Patienten mit Vorhofflimmern und Schlaganfallrisiko eingesetzt. Zusätzlich ruft Bayer in den USA eine Charge des Krebsmedikaments Vitrakvi wegen Verunreinigung zurück. Die Bayer-Aktien verzeichneten vorbörslich auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs vom Freitag einen Verlust von 5,4 Prozent.
Des Weiteren verzeichneten die Anteilsscheine von Aurubis auf Tradegate einen Rückgang von 3,0 Prozent, nachdem die Investmentbank Oddo BHF die Titel des Kupferproduzenten von 'Outperform' auf 'Neutral' abgestuft hatte.