Der deutsche Aktienindex Dax geriet zu Wochenbeginn unter Druck und rutschte in Richtung der 20.000-Punkte-Marke, mit einem Minus von 0,64 Prozent auf 20.085 Punkte. Auch der MDax befand sich auf Talfahrt und verlor 1,14 Prozent auf 25.081 Punkte. Ein ähnliches Bild zeigte der EuroStoxx 50, der um 0,9 Prozent absackte.
Der designierte US-Präsident Donald Trump verunsicherte die Märkte mit wiederholten Zollandrohungen, was zusammen mit starken US-Konjunkturdaten für Verdruss sorgte. Die Anleger befürchten, dass die US-Notenbank Fed mit Zinssenkungen zögern könnte. Jim Reid von der Deutschen Bank beschrieb die Situation als "eisig", wobei das Augenmerk nun auf die bevorstehenden Inflationsdaten aus den USA und den Start der Berichtssaison der Banken gerichtet ist.
Eine Zinssenkung in den USA wird nun aufgrund steigender Inflationsprognosen und starker Konjunkturdaten erst für September erwartet, wie Experten von Index-Radar anmerken. Bei zunehmenden Inflationssorgen könnten gar erneute Zinserhöhungen diskutiert werden.
Auf Unternehmensseite zog Ströer Aufmerksamkeit auf sich, da Spekulationen über den Verkauf der Außenwerbesparte den Kurs weiter ansteigen ließen. Auch Aixtron geriet ins Visier, nachdem eine Änderung der Kaufempfehlung durch Hauck & Aufhäuser die Aktie belastete. Ein Abschlag bei Siliziumkarbid-Leistungshalbleitern verunsicherte den gesamten Halbleitersektor, was sich auch bei Infineon bemerkbar machte.
Im SDax kam es zu deutlichen Schwankungen aufgrund von Analystenbewertungen bei Jefferies. Während SMA Solar und PVA Tepla von Kaufempfehlungen profitierten, litten Verbio, Flatexdegiro und SGL unter Abstufungen. Für mittelgroße Unternehmen, insbesondere Zykliker, sehen die Jefferies-Experten nun günstigere Bedingungen.
Im Dax standen mit Porsche AG, RWE und Bayer Werte im Fokus, die 2024 Schwäche zeigten. Hingegen verzeichneten Rheinmetall und SAP Rückgänge. Eine Neuordnung im SDax wurde ebenfalls wirksam: Nexus verließ den Index, während der Online-Modehändler About You möglicherweise nur vorübergehend zurückkehrt, da ein Übernahmeangebot von Zalando im Raum steht.