Der Dax setzte am Freitag seinen Höhenflug mit moderaten Zuwächsen fort und bewegte sich am Vormittag in Richtung der psychologisch wichtigen 22.000-Punkte-Marke, die nur noch knapp über ein Prozent entfernt liegt. Bis zur Mittagsstunde legte er um 0,15 Prozent auf 21.760 Punkte zu.
Das anfängliche Unbehagen über günstige KI-Konkurrenz aus China scheint passé, denn in der Wochenbilanz verbuchte der Dax einen Gewinn von 1,7 Prozent. Der Januar brachte bisher ein beeindruckendes Plus von 9,3 Prozent ein, was den ohnehin schon starken Jahresauftakt des Vorjahres übertrifft.
Der MDax präsentierte sich ebenfalls freundlich und notierte am Freitag 0,27 Prozent über dem Vortag mit 26.806 Punkten. Auch der EuroStoxx verzeichnete einen Anstieg um 0,31 Prozent und nähert sich allmählich seinem Rekordhoch aus dem Jahr 2000.
Jack Janasiewicz von Natixis IM Solutions sieht in effizienterer Künstlicher Intelligenz keinen Wachstumsstopp, sondern einen Treiber für höhere wirtschaftliche Produktivität. Optimismus zeigt sich auch hinsichtlich der Zinspolitik: Niedrigere Zinsen der EZB stützen die europäische Wirtschaft, obwohl Helaba-Experten vor möglichen Kurskorrekturen warnen.
Robert Halver von der Baader Bank bleibt hinsichtlich der Fortsetzung der Rallye zuversichtlich, obwohl Kursschwankungen angesichts verschiedener globaler Faktoren erwartet werden. Der Auftrieb wurde ferner durch die positiven Vorbörsenkurse von Apple und Intel gestützt.
In Deutschland blieb der Nachrichtenfluss überschaubar. Siemens Energy verbuchte nach einer vorangegangenen Schwäche wieder Gewinne von 2,6 Prozent und nähert sich erneut ihrem Rekordstand. Atoss Software aus dem SDax überraschte mit solider Profitabilität, was zu einem Kursplus von fast fünf Prozent führte.
Auf der anderen Seite erlebte Sixt, ebenfalls im SDax, einen Kursrückgang von etwa drei Prozent aufgrund einer Aktienplatzierung durch einen institutionellen Investor, der jedoch als wenig nachhaltig für den Autovermieter eingestuft wird.