11. Februar, 2025

Märkte

DAX auf Rekordjagd: Deutscher Leitindex nimmt 22.000-Punkte-Marke ins Visier

DAX auf Rekordjagd: Deutscher Leitindex nimmt 22.000-Punkte-Marke ins Visier

Der DAX hat seinen unaufhaltsamen Aufstieg fortgesetzt und erstmals die symbolträchtige Marke von 22.000 Punkten überschritten. Die neuen Höchstwerte krönten die Entwicklungen, mit einem bisherigen Rekordstand von 22.004 Punkten. Am frühen Nachmittag notierte der Index mit einem Plus von 0,31 Prozent bei 21.979,30 Punkten.

Anleger lassen sich zunehmend weniger von den Zollandrohungen des US-Präsidenten Donald Trump beeindrucken. Marktbeobachter betrachten sie mittlerweile als Verhandlungstaktik, um für alle Seiten vorteilhafte Deals auszuhandeln. Auch den jüngsten Einbruch, ausgelöst durch Bedenken einer aufsteigenden KI-Konkurrenz aus China, hat der DAX schneller als erwartet überwunden.

Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets betonte, dass die Drohungen aus Washington ihren Schrecken verloren haben und sich die Märkte daran gewöhnt zu haben scheinen. Neben vorteilhaften Quartalszahlen erfreut sich der DAX auch eines verbesserten Zinsumfelds in der Eurozone, das durch die Zinssenkungspolitik der Europäischen Zentralbank befördert wird.

Während der MDax der mittelgroßen Werte um 0,35 Prozent auf 27.188,39 Punkte nachgab, legte der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 um 0,4 Prozent zu. Europäische Investoren zeigen sich vorsichtig gegenüber Aktien der wirtschaftssensiblen Automobilbranche, was zu Kursrückgängen bei BMW, Volkswagen (VW) und Porsche AG führte. Diese könnten von amerikanischen Zollmaßnahmen auf Autoimporte stark betroffen sein.

In der MDax-Familie fielen Tui-Aktien nach schwachen Quartalsresultaten und einem schwierigen Marktumfeld um mehr als zehn Prozent. Analysten von Barclays erkannten zwar positive Impulse, jedoch zeigte sich der Bereich Märkte und Airlines schwach. Der Rückgang im Buchungsverhalten wurde ebenfalls als Normalisierung interpretiert.

Allen voran im SDax schossen Renk-Aktien um neun Prozent in die Höhe, begünstigt durch die Expansion des Anteilseigners KNDS, der seine Beteiligung ausgebaut hat. Die Verbindungstechnikspezialistin Norma Group hingegen hatte mit Umsatzeinbußen zu kämpfen, überraschte allerdings mit einem soliden operativen Gewinn.

Negativ im SDax fielen Cancom um 2,7 Prozent. Das operative Ergebnis des IT-Dienstleisters enttäuschte die Erwartungen, was laut Analysten auf ein schwieriges Marktumfeld zurückzuführen ist. Amadeus Fire verzeichnete einen unerwarteten Umsatzrückgang, was in der Zurückhaltung der Unternehmen bei der Einstellung neuer Mitarbeiter verankert ist. Die Aktien reagierten mit einem Minus von 3,3 Prozent.