Die Ankündigung weitreichender Konjunkturmaßnahmen durch Chinas Zentralbank hat den DAX am Dienstag an die 19.000 Punkte-Marke geführt. Obwohl er wie bereits in der Vorwoche kurzzeitig über die Marke hinausschoss und 19.005 Punkte erreichte, drehte er anschließend wieder ab. Nach der ersten Handelsstunde notierte der deutsche Leitindex mit einem Plus von 0,7 Prozent bei 18.980 Punkten.
Vergangenen Donnerstag war der DAX nach der US-amerikanischen Zinswende bereits auf ein Rekordhoch von 19.044 Punkten geklettert. Allerdings konnte er sich nicht langfristig über den alten Zwischenhochs von Mai und September halten. Der MDax, der die mittelgroßen deutschen Aktien umfasst, verzeichnete am Dienstag einen Zuwachs von 0,9 Prozent auf 25.236 Punkte. Im Gegensatz zum DAX, der im laufenden Jahr bereits um rund 13 Prozent zugelegt hat, steht der MDax 2024 weiterhin leicht im Minus. Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 konnte am Dienstag gut ein Prozent hinzugewinnen.
Die Konjunkturimpulse aus China beflügelten neben Rohstoffwerten vor allem die bisher angeschlagenen Aktien aus den Bereichen Luxus und Automobil. Diese hatten zuletzt unter einer schwächeren Nachfrage gelitten. So hatten BMW und Mercedes-Benz erst kürzlich Gewinnwarnungen herausgegeben. Nun erholten sich die BMW-Aktien an der DAX-Spitze zeitweise um mehr als vier Prozent.
China strebt an, die Zinsen auf bestehende Immobilienkredite zu senken und die Reserven, die Banken vorhalten müssen, zu reduzieren. Diese Maßnahmen sollen das angepeilte Wachstumsziel von ungefähr fünf Prozent absichern, da die Annahmen zunehmen, China könnte dieses Ziel verfehlen.
Zusätzlich fiel BayWa mit einer beeindruckenden Kurserholung von 18 Prozent auf. Der erste Entwurf eines Sanierungsgutachtens, das der angeschlagene Agrarkonzern in Auftrag gegeben hatte, stimmt die Unternehmensführung optimistisch, dass die Verhandlungen über das Sanierungskonzept erfolgreich abgeschlossen werden können.