Der deutsche Leitindex Dax hat nach einem Ruhetag seine Rekordjagd fortgesetzt und erreichte dank eines günstigeren Zinsumfelds durch die Europäische Zentralbank (EZB) eine neue Bestmarke von knapp 19.675 Punkten. Der Handel schloss mit einem Plus von 0,77 Prozent bei 19.583,39 Punkten. Auch der MDax der mittelgroßen Unternehmen legte um 0,36 Prozent auf 27.152,93 Punkte zu.
Der Dax profitierte insbesondere von Kurssprüngen bei Sartorius und Merck KGaA, nachdem sich die Sorgen der Investoren über die Geschäftsentwicklung der beiden Unternehmen gelegt hatten.
Die EZB hatte die Leitzinsen erneut um 0,25 Prozentpunkte gesenkt, was für Erleichterung und gesteigertes Interesse an Aktien sorgte, da diese im Vergleich zu Anleihen wieder attraktiver wurden. Analyst Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg bewertete den Schritt der EZB positiv und erwartet eine weitere Zinssenkung im Dezember.
Unter den Einzelwerten stiegen die Vorzugsaktien von Sartorius um 16,5 Prozent und konnten so die Verluste des Vortags ausgleichen, während der Quartalsbericht des Unternehmens bei den Anlegern für Erleichterung sorgte. Merck KGaA verzeichnete ein Plus von 7,6 Prozent, getrieben durch positive Aussichten im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI). Der Konzern plant, von den KI-Trends mittelfristig zu profitieren.
An der unteren Spitze des MDax fand sich Jenoptik mit einem Minus von 6,6 Prozent wieder, nachdem das Investmenthaus Stifel seine Kaufempfehlung gestrichen hatte. Der Markt zeigte sich besorgt über die von ASML angekündigten Herausforderungen im Halbleitersektor.
Auf internationaler Ebene stieg der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 um 0,79 Prozent. Auch Zürich und London verzeichneten Gewinne. Der Euro zeigte sich nach der Zinssenkung schwächer und wurde zu 1,0837 US-Dollar gehandelt. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite leicht, während der Rex-Index und der Bund-Future leichte Verluste verbuchten.