Der deutsche Aktienindex DAX hat erneut zwei Allzeithochs erreicht und verzeichnete seit der vergangenen Woche einen Anstieg von beeindruckenden 2 Prozent. Dieser positive Trend kommt jedoch nicht nur durch die lokale Anlegerschaft zustande. Eine Umfrage der Bank of America deutet darauf hin, dass internationale Fondsmanager Aktien verstärkt übergewichten, was zuletzt im Juni 2020 ähnlich ausgeprägt war. Aktuell berichten 31 Prozent der Manager von einer Übergewichtung, ein deutlicher Anstieg gegenüber den 11 Prozent des Vormonats.
Aktien der Eurozone scheinen ebenfalls von dieser globalen Entwicklung zu profitieren. Während im September noch 20 Prozent der befragten internationalen Investoren schwächere Notierungen erwarteten, sind es nun 18 Prozent, die einen kurzfristigen Anstieg prognostizieren. Dennoch bleibt die Lage unsicher, da die Kassenquote der Fondsmanager auf 3,9 Prozent gefallen ist, was als potenzielles Verkaufssignal für Aktien interpretiert werden könnte.
Innerhalb Deutschlands zeigt der Börse Frankfurt Sentiment-Index eine interessante Dynamik: Er fiel um 26 Punkte auf -12, was darauf hindeutet, dass institutionelle Investoren weiterhin erfolgreich agieren könnten. Diese haben sich von einer bullischen zu einer bearischen Haltung gewandt, was ihre kurzfristige Taktik widerspiegelt, Gewinne mitzunehmen. Derweil verharrt der Sentiment-Index der Privatinvestoren bei +27, wobei sich die Lager der Optimisten und Pessimisten gleichermaßen verstärken und die neutralen Stimmen auf ein neues Tief seit 2020 sinken.
Diese divergierenden Strategien zwischen privaten und institutionellen Anlegern unterstreichen die aktuelle Marktunsicherheit. Die institutionellen Anleger scheinen auf schnelle Gewinne zu setzen, aber auch das Risiko einer Überkonfidenz wächst. Obwohl die Strategie 'Mühle auf, Mühle zu' kurzfristig Früchte tragen mag, bleibt abzuwarten, ob dies auf lange Sicht erfolgreich sein kann.