Dax auf Höhenflug: Deutsche Börse trotzt politischen Unsicherheiten

Die deutsche Börse zeigt sich derzeit von ihrer starken Seite, trotz anfänglicher Bedenken zu Jahresbeginn. Der Dax hat sich entgegengesetzt der Prognosen von Skeptikern entwickelt und nähert sich erneut Rekordhöhen. Vor dem politischen Hintergrund des Amtsantritts des neuen US-Präsidenten Donald Trump sind die deutschen Standardwerte weiterhin auf einer positiven Welle. Die Befürchtungen über seine potenziell aggressive Wirtschaftspolitik scheinen derzeit unbegründet. Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei RoboMarkets, erklärt, dass die kontinuierlichen Höchststände nach kleineren Kurskorrekturen auf einen soliden Aufwärtstrend hindeuten. Dieser Trend könnte ein stabiles Fundament für kommende Entwicklungen aus den USA darstellen. Obwohl Trumps Regierungssitzung im Rampenlicht steht, gibt es Hinweise, dass die angekündigte aggressivere Zollpolitik sanfter ausfallen könnte. Informationen von der Landesbank Baden-Württemberg legen nahe, dass die Zölle schrittweise angehoben werden könnten, was im Vergleich zu Wahlkampfdrohungen gemäßigter wirkt. Robert Halver von der Baader Bank sieht zudem die Möglichkeit, dass der US-Rentenmarkt Trumps Zollpläne bremsen könnte, was positive Auswirkungen auf deutsche Exporteure hätte. Diese haben unter der unsicheren Handelspolitik in Übersee gelitten. Die Europäische Zentralbank bietet zusätzlich geldpolitischen Rückenwind. Die möglichen Zinssenkungen in Europa könnten den Euro gegenüber dem US-Dollar schwächen und damit exportorientierte Unternehmen unterstützen. Die Konjunktur bleibt weiterhin im Fokus. Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland, welche am Dienstag veröffentlicht werden, und die Einkaufsmanager-Indizes der Eurozone, die am Freitag folgen, bieten wichtige Einblicke. Zudem steht der Bundestagswahlkampf an, dessen mögliche Auswirkungen auf den Markt nicht vollständig außer Acht gelassen werden sollten. Der Dax zeigt charttechnisch eine robuste Performance und könnte zusätzliche Aufwärtsimpulse erfahren, so die UBS.