07. Februar, 2025

Märkte

Dax auf Höhenflug: Anleger trotzen US-Zollstreit

Dax auf Höhenflug: Anleger trotzen US-Zollstreit

Der Dax hat binnen kurzer Zeit ein bemerkenswertes Comeback hingelegt und ein neues Rekordhoch erreicht. Nachdem der Markt zu Wochenbeginn aufgrund des US-Zollstreits unter Druck geraten war, schien das Ausbleiben neuer Zollankündigungen von US-Präsident Donald Trump die Anleger zu beruhigen. Zusätzlich beflügelten starke Quartalszahlen deutscher Unternehmen die Märkte.

Der deutsche Leitindex schraubte seine Bestmarke auf beeindruckende 21.921 Punkte hoch und schloss mit einem Plus von 1,47 Prozent bei 21.902,42 Punkten. Auch der MDax, der mittelgroße Werte umfasst, zeigte mit einem Anstieg von 1,54 Prozent auf 27.059,35 Punkte Stärke.

Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets beschrieb den Dax als 'Stehaufmännchen', warnte aber zugleich vor einer trügerischen Ruhe aus dem Weißen Haus. Marktanalyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets wies darauf hin, dass das US-Leistungsbilanzdefizit Trump zu neuen Drohungen verleiten könnte. Auch die bevorstehenden US-Arbeitsmarktdaten am Freitag könnten die Richtung des Dax beeinflussen und spielen eine wichtige Rolle bei den Zinsentscheidungen der Fed.

Einige Unternehmen konnten kräftige Kursgewinne verzeichnen. BASF und andere Chemiewerte erholten sich deutlich, getrieben durch positive Signale vom US-Agrarspezialisten Corteva, was die Aktien um 7,2 Prozent an die Dax-Spitze brachte. Siemens Healthineers legte um 5,3 Prozent zu, bedingt durch übertroffene Erwartungen im ersten Geschäftsquartal. Aurubis stieg im MDax um 7,4 Prozent, gestützt durch höhere Metall- und Schwefelsäurepreise.

Rückläufig zeigten sich hingegen Aktien aus dem Rüstungssektor. Aufgrund eines potenziellen Treffens zwischen Trump und Putin, das von der Staatsduma angekündigt wurde, verloren Rheinmetall und Hensoldt empfindlich an Wert. Rheinmetall fiel um 5,7 Prozent, und Hensoldt verzeichnete im MDax ein Minus von 6,2 Prozent.

Für Gesprächsstoff sorgte auch die Metro-Aktie, die sich nach dem Delisting-Vorhaben von Großaktionär Kretinsky um fast 38 Prozent im SDax verteuerte.

Der europäische EuroStoxx 50 stieg um 1,62 Prozent auf 5.356,63 Punkte, während die Börsen in London und Zürich verhaltenere Zuwächse verzeichneten. Der US-amerikanische Dow Jones Industrial schwächelte leicht zum europäischen Handelsschluss.