Der deutsche Aktienmarkt setzte zum Ende einer recht erfolgreichen Woche nochmals zur Attacke an. Trotz kurzfristiger Reaktionen auf US-Arbeitsmarktdaten blieb die Börse letztlich unbeeindruckt. Die US-Wirtschaft zeigte im Juni einen stärkeren Arbeitsplatzzuwachs als prognostiziert, die Stundenlöhne entwickelten sich erwartungsgemäß und die Arbeitslosenquote stieg überraschend. Dies könnte die Erwartungen an US-Zinssenkungen aufgrund der gestiegenen Arbeitslosenquote stützen, erklärt Helaba-Experte Ralf Umlauf.
Der DAX notierte am Freitagnachmittag 0,84 Prozent höher bei 18.605 Punkten. Damit deutet sich ein Wochengewinn von rund zwei Prozent an. Die Korrektur aus der Mitte des vergangenen Monats hat der Leitindex damit aufgeholt und nähert sich wieder dem Rekordhoch vom Mai bei 18.892 Punkten.
Besondere Aufmerksamkeit erhielten die Aktien der Porsche AG und von Varta. Porsche plant, das Geschäft für Elektroautobatterien des angeschlagenen Batterieherstellers zu übernehmen. Beide Unternehmen befinden sich in Verhandlungen über ein mögliches Mehrheitsinvestment in Vartas Tochter V4Drive. Eine unverbindliche Absichtserklärung für diesen Schritt wurde bereits unterzeichnet. Infolgedessen stieg die Varta-Aktie um bis zu 32 Prozent und notierte zuletzt etwa 21 Prozent höher. Die Porsche-Aktie verbesserte sich um 2,4 Prozent.
Der Halbleiterindustrie-Ausrüster Aixtron konnte sich dank eines überraschend hohen Auftragseingangs wieder positiv entwickeln. Die Aktien des Unternehmens sprangen am Freitag zu Handelsbeginn um gut 20 Prozent auf 22,70 Euro, dem höchsten Stand seit Mitte Juni. Zuletzt stand noch ein Plus von 16,6 Prozent zu Buche, womit Aixtron die Führung im MDax übernahm. Dieser starke Auftragseingang sollte das Vertrauen in das Wachstumspotenzial des Unternehmens fördern, so Barclays-Analyst Simon Coles.
Ein starkes Kaufvotum sorgte für einen weiteren Schub bei der Grenke-Aktie, die um 3,2 Prozent zulegte. Mit einem Kursplus von 23 Prozent innerhalb der Woche ist sie der beste Wert im SDax und erreichte das höchste Niveau seit August 2023. Analyst Simon Keller von Hauck & Aufhäuser sieht die Gewinnentwicklung des IT-Leasing-Anbieters an einem Wendepunkt und betrachtet die Aktie als einzigartiges und unterbewertetes Wachstumsobjekt.