Nach einer eindrucksvollen Rally zeigt sich am deutschen Aktienmarkt Ernüchterung: Aufgrund zunehmender Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China sowie den Nachbarländern Mexiko und Kanada büßte der Dax im frühen Handel deutliche 1,59 Prozent ein, was ihn auf 22.779,50 Punkte sinken ließ. Damit konnte er die am Vortag erstmals überschrittene Marke von 23.000 Punkten nicht halten. Der Rückgang folgte einem starken Anstieg, der durch Zugewinne bei Rüstungs- und Autowerten beflügelt wurde.
Während Rüstungswerte weiterhin attraktiv blieben, sorgten die Zollmaßnahmen der USA für einen deutlichen Dämpfer. Zeitgleich erlitt der MDax der mittelgroßen Unternehmen einen Rückgang um 0,64 Prozent auf 28.805,16 Punkte. Die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, die Zölle auf chinesische Güter deutlich zu erhöhen, führte zu einem sofortigen Gegenschlag: China kündigte Zölle auf amerikanische Agrarprodukte an und plant Maßnahmen gegen US-Firmen. Parallel dazu treten Zölle auf Importe aus Kanada und Mexiko in Kraft.
Der Druck auf die weltweiten Aktienmärkte zeigt sich auch an den Börsen in den USA, die zum Wochenstart bereits unter den Folgen des Zollkonflikts litten. "Die politischen Einflüsse auf die Börsen sind stärker denn je", analysiert Thomas Altmann von QC Partners die Lage. Altmann warnt, dass der Handelsstreit ernsthafte Risiken birgt, die alle Beteiligten schädigen könnten. Dies machte sich auch beim EuroStoxx 50 bemerkbar, der am Dienstag um rund 1,5 Prozent verlor. Trump hat in der Vergangenheit auch der Europäischen Union mit Zöllen gedroht, was die Unsicherheit weiter anheizt.