Dax am Scheideweg: Kurze Höhenluft und aufkeimende Zuversicht

Der Deutsche Aktienindex (Dax) startete mit leichten Zuwächsen in die erste vollständige Handelswoche des neuen Jahres. Während der Index versuchte, die bedeutende Schwelle von 20.000 Punkten nachhaltig zu überwinden, blieb dieses Unterfangen größtenteils von kurzer Dauer. Am Ende der letzten Woche scheiterte der Dax daran, diese symbolträchtige Marke zu halten. Mit dem Ende der Weihnachtspause kehren auch größere Investoren schrittweise an die Märkte zurück, was den Kursbewegungen mehr Gewicht verleihen dürfte als in den umsatzschwachen ersten Tagen des Jahres. Zur Mittagszeit notierte der Dax mit einem Anstieg von 0,4 Prozent bei 19.980 Punkten, während der MDax der mittelgroßen Unternehmen um 0,3 Prozent auf 25.572 Zähler kletterte. Der EuroStoxx 50, als Leitindex der Eurozone, konnte mit einem Plus von 0,6 Prozent noch stärkere Gewinne verzeichnen. Aus den Reihen des Dax ragten die Aktien jener Unternehmen hervor, die von einer möglichen Entspannung der Handelspolitik der USA unter der Präsidentschaft von Donald Trump profitieren könnten. Insbesondere die deutschen Autohersteller BMW, Porsche, Volkswagen und Mercedes-Benz gehörten zu den Favoriten der Anleger. BMW führte das Feld mit Kursgewinnen von bis zu 2,5 Prozent an. Der Tech-Sektor zeigte ebenfalls Stärke: Infineon eroberte mit einem Plus von 4,7 Prozent die Spitze des Dax. Im MDax stiegen die Papiere von Aixtron um 4 Prozent und die von Siltronic um 2,3 Prozent. Spitzenreiter im technologielastigen Sektor war Elmos Semiconductor mit einem beachtlichen Kurszuwachs von 6,4 Prozent. Börsianer führten diese Entwicklung auf die Absicht von Microsoft zurück, Milliarden in die Entwicklung von KI-Rechenzentren zu investieren. Analystin Susannah Streeter von Hargreaves Lansdown hob zudem den sich anbahnenden diplomatischen Austausch der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni mit Donald Trump hervor. Ein solches Treffen könnte die Stimmung der Anleger für die Europäische Union verbessern. Trump hatte in der Vergangenheit europäische Sektoren wie die Automobil- und Halbleiterindustrie durch seine Zolldrohungen stark unter Druck gesetzt.