David Tepper, der renommierte CEO von Appaloosa Management, gilt als einer der prominentesten Hedgefonds-Manager der Gegenwart. Mit einem geschätzten Vermögen von 21,3 Milliarden US-Dollar zählt Tepper zu den reichsten Menschen weltweit. Seine Anlagestrategie ist als konträr bekannt – während andere Anleger bestimmte Trends verfolgen, geht Tepper oft in die entgegengesetzte Richtung.
Ein anschauliches Beispiel für seine unorthodoxe Herangehensweise zeigt sich in seinen jüngsten Investmententscheidungen. Im zweiten Quartal trennte sich Appaloosa Management von einem Großteil seiner Nvidia-Aktien, einer der derzeit gefragtesten Aktien im Markt, um in stark abgewertete und wenig geliebte Werte zu investieren.
Konkret verkaufte Tepper's Fonds 3,73 Millionen Nvidia-Aktien im Wert von etwa 450 Millionen US-Dollar. Dies entsprach mehr als 84% seiner bisherigen Beteiligung an Nvidia, womit nur noch 690.000 Aktien, im Wert von rund 90 Millionen US-Dollar, im Portfolio verblieben. Tepper hat sich nicht direkt zu diesem Verkauf geäußert, aber er ist nicht der einzige Milliardär, der diesen Schritt im zweiten Quartal vollzog. Auch Stanley Druckenmiller verkaufte seine Nvidia-Anteile und bemerkte, dass die Marktwertschätzung für Nvidia mittlerweile die anfängliche Begeisterung über die Künstliche-Intelligenz-Revolution widerspiegle.
Dieser Schritt setzt eine vorangegangene Verkaufswelle fort, bei der Tepper bereits im ersten Quartal 3,48 Millionen Nvidia-Aktien abgestoßen hatte. Außerdem trennte sich Appaloosa von weiteren Halbleiteraktien wie Intel und Advanced Micro Devices und reduzierte zudem Beteiligungen an „KI-Aktien“ wie Amazon, Oracle, Microsoft und Meta Platforms.
Bemerkenswerterweise investierte Tepper stattdessen verstärkt in chinesische Aktien, die in den letzten fünf Jahren aufgrund strenger Regulierungsmaßnahmen Pekings und einer schwachen Markterholung nach der Pandemie deutlich im Wert gefallen waren. Trotz einer Verringerung seines Anteils an Alibaba bleibt die chinesische E-Commerce-Plattform die größte Position in Appaloosas Portfolio.
Am Dienstag erhielt jeder, der auf einen Aufschwung in China setzt, positive Nachrichten: Überraschende Zinssenkungen beflügelten die chinesischen Börsen, und der iShares MSCI China ETF stieg im Nachmittagshandel um 9%. Diese Maßnahme könnte darauf hindeuten, dass die chinesische Regierung plant, weitere Anreize zur Stimulierung der Wirtschaft zu setzen. Dennoch bleibt Vorsicht geboten, da die wirtschaftlichen Verhältnisse in China weiterhin durch Unsicherheiten geprägt sind und neue Chip-Exportbeschränkungen von den USA sowie andere Faktoren das Wachstum beeinträchtigen könnten.