19. November, 2024

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Das Yen-Drama: Investoren setzen auf Kurswechsel der Bank of Japan

Das Yen-Drama: Investoren setzen auf Kurswechsel der Bank of Japan

Investoren spekulieren darauf, dass der Sinkflug des Yen die Bank of Japan zu einem Kurswechsel zwingen wird. Sie wetten gegen Anleihen, investieren in Bankaktien und bereiten sich auf steigende Zinsen vor – einige erwarten dies bereits nächsten Monat.

Das Interesse der Märkte ist groß, denn Japans letzte Zinserhöhung vor dreieinhalb Monaten – entgegen dem globalen Trend der Zinssenkungen – löste ein Chaos aus, das den Yen weltweit durcheinanderwirbelte. Der Kurs des Yen steht derzeit bei 154 zum Dollar und nähert sich einer Schwelle, die zuletzt zu einer Intervention und Zinserhöhung führte. Anleger zeigen sich diesmal vorsichtiger und haben insbesondere in Bankaktien investiert, die von steigenden Zinsen profitieren könnten.

"Es gibt offensichtlich eine erhöhte Aufmerksamkeit gegenüber der Bank of Japan", erklärte Shinji Ogawa von J.P. Morgan in Tokio. Diese Aufmerksamkeit spiegelt sich in verschiedenen Anlageklassen wider, einschließlich direkter Übernacht-Indexswaps und Finanztiteln, die deutliche Kursbewegungen verzeichnen.

Händler berichten, dass einige Hedgefonds auf steigende Anleiherenditen setzen. Seit Ende Oktober hat sich die Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte im Dezember auf etwa 54% erhöht.

In den letzten zwei Wochen haben sich die Aktien der Tokioter Banken um etwa 13% erhöht, während der breitere Markt eher flach blieb. Vor allem Exportunternehmen, insbesondere in zyklischen Sektoren wie Industrie und Maschinenbau, zeigten herausragende Leistungen. George Efstathopoulos von Fidelity International sieht in japanischen Mid-Caps und Banken potenzielle Gewinner durch Lohninflation und höhere Zinsen.

"Wir wenden uns auch zunehmend größeren japanischen Unternehmen zu, da die Schwäche des Yen in besseren Gewinnzahlen münden könnte, während das globale Wachstum anzieht", so Efstathopoulos.