Die Entwicklung im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) weist eine einfache, aber prägnante Logik auf: Wer über die größte Menge an Daten verfügt und diese am schnellsten verarbeiten kann, um aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen, wird die KI-Welt dominieren. In diesem Kontext haben die großen Technologieunternehmen erhebliche Summen in ihre KI-Infrastrukturen investiert, obwohl sie bislang keine bedeutenden finanziellen Erträge daraus ziehen.
Besonders Nvidia profitiert vom aktuellen Aufschwung im KI-Sektor. Die Nachfrage nach den Grafikprozessoren (GPUs) des Unternehmens ist enorm gestiegen, da Firmen bestrebt sind, ihre KI-Arbeitsabläufe zu optimieren. Microsoft, der Hauptinvestor in OpenAI, hat beachtliche Summen für den Erwerb von Nvidia-Technik ausgegeben. Letztes Jahr stammten 20 % von Nvidias Einnahmen aus Geschäften mit Microsoft. META, als zweitgrößter Abnehmer von Nvidia-GPUs, kaufte weniger als die Hälfte der von Microsoft georderten Einheiten.
Diese enge Abhängigkeit birgt jedoch ein Risiko für Nvidia. Was würde passieren, wenn Microsoft sich entschließen würde, eigene Chips wie META oder Apple zu entwickeln? Oder wenn sie bevorzugt, GPUs von anderen Anbietern zu beziehen?
Microsoft geht mit dieser Herausforderung pragmatisch um: Ein insgeheimer Plan zur Entwicklung eines internen Chips ist möglich, wird aber weniger dringend verfolgt als bei META und Apple. Der Grund liegt klar auf der Hand: Nutzende greifen über eine API auf Microsofts AI-Produkte zu, ohne dass es entscheidend wäre, welche GPUs im Hintergrund arbeiten, solange die Leistung stimmt.
Sollte Nvidia unerwartet Konkurrenz verlieren, würde Microsoft schlicht auf den führenden Anbieter umsteigen. Aktuellen Schätzungen von Omdia zufolge hat Microsoft in diesem Jahr 96.000 GPUs von AMD und beeindruckende 485.000 von Nvidia erworben. Die Priorität von Microsoft bleibt der Aufbau der besten Infrastruktur, weshalb sie weiterhin von der Firma kaufen, die ihren Anforderungen am besten entspricht.
Dieses Zusammenspiel zwischen Nvidia und Microsoft gestaltet sich somit recht unkompliziert: Solange Nvidia die führenden GPUs produziert, bleibt Microsoft als Abnehmer an Bord. Mit einem klaren Fokus auf Exzellenz sichert sich Nvidia weiterhin seine beeindruckende Stellung im KI-Bereich und stärkt damit seinen wirtschaftlichen Schutz.