04. Dezember, 2024

Startups & VC

Das stille Sterben der Fintechs: 7 Startups, die heimlich verschwanden

Sie wollten die Finanzwelt revolutionieren, scheiterten aber an Finanzierungsproblemen, gesättigten Märkten und fehlenden Geschäftsmodellen. Diese sieben Fintech-Startups haben ihren Betrieb eingestellt – oft leise und unbemerkt.

Das stille Sterben der Fintechs: 7 Startups, die heimlich verschwanden
Grid scheiterte an seinem Ziel, den digitalen Zahlungsverkehr in der Gastronomie zu revolutionieren. Ein Fehlbetrag von 1,3 Millionen Euro besiegelte das Ende.

Während der Coronapandemie boomten Finanz-Startups, Investoren warfen Millionen in vielversprechende Ideen, und viele Unternehmen versprachen, den Markt zu disruptieren.

Doch diese Euphorie ist verflogen: Gesunkene Finanzierungsvolumen, wirtschaftliche Unsicherheiten und übervolle Märkte haben vielen Fintechs den Boden unter den Füßen weggezogen. Hier sind sieben Beispiele für Startups, die in den letzten Monaten ihre Türen schließen mussten.

1. Grid: Groß gedacht, klein gescheitert

Mit Grid wollte der Trivago-Mitgründer Rolf Schrömgens den digitalen Zahlungsverkehr in der Gastronomie revolutionieren. Gäste sollten über QR-Codes einfach und schnell ihre Bestellungen bezahlen können. Doch die Vision scheiterte: Bereits im April 2023 wurde die Firma liquidiert, ein Jahresfehlbetrag von 1,3 Millionen Euro machte die Fortführung unmöglich.

2. Taxbutler: Vom Steuer-Hoffnungsträger zum Insolvenzkandidaten

Taxbutler war eines der ersten Steuer-Fintechs in Deutschland, konnte jedoch nie an die Erfolge von Wettbewerbern wie Taxfix anknüpfen. Nach einer Insolvenz 2018 versuchte sich der Gründer mit einem neuen Projekt, „Steuergott“, an einem Comeback. Doch auch dieses scheiterte, die Webseite ist mittlerweile offline.

3. Lilo: Co-Ownership ohne Erfolg

Lilo wollte den Immobilienmarkt mit einem Co-Ownership-Modell umkrempeln, das Käufern Anteile an Ferienhäusern versprach. Trotz einer Finanzierung über drei Millionen Euro blieb der Erfolg aus. Insider berichteten von gescheiterten Verkaufsversuchen, im Juli 2024 wurde die Firma endgültig aufgelöst.

4. Insha: Eine Nische ohne Wachstum

Das Berliner Fintech Insha versprach islamkonforme Finanzdienstleistungen, konnte jedoch nicht aus der Nische herauswachsen. Nach fünf Jahren und nur 40.000 Kunden wurde der Betrieb 2023 eingestellt. Die wirtschaftliche Unsicherheit und mangelndes Wachstum ließen keinen Spielraum für eine Weiterentwicklung.

Unter dem Namen Optiopay gestartet, sollte Clink personalisierte Rabattprogramme für Bankkunden anbieten. Trotz Millioneninvestitionen scheiterte auch dieses Geschäftsmodell. Im Juli 2024 meldete Clink Insolvenz an, zwei Monate später wurde die Firma endgültig abgewickelt.

6. Nextmarkets: Vom Neobroker zum gescheiterten Verkaufsprozess

Nextmarkets, einst ein vielversprechender Neobroker mit prominenten Investoren wie Peter Thiel, konnte die Erwartungen nicht erfüllen. Trotz mehrfacher Finanzspritzen wurde der Verkaufsprozess eingeleitet – ohne Erfolg. Die Plattform ist inzwischen offline, Beschwerden häuften sich zuletzt auf Portalen wie Trustpilot.

7. Februar: Ambitionen im Krypto-Markt, aber ohne Erfolg

Februar, ein Startup aus der Krypto-Szene, wollte als Technikpartner für Web3-Apps punkten. Doch nur ein Jahr nach dem Launch wurde die Firma im September 2023 liquidiert. Gerüchte über ein neues Projekt des Gründers, Zeitgeist Finance, blieben bisher ohne konkrete Ergebnisse.