14. November, 2024

Märkte

Das Orakel in Warteposition: Buffetts Cash-Strategie als Marktindikator

Das Orakel in Warteposition: Buffetts Cash-Strategie als Marktindikator

Inmitten steigender Märkte und allgegenwärtiger Investmentbegeisterung zeigt sich das berühmte Anlageprinzip von Warren Buffett, das besagt, „man solle ängstlich sein, wenn andere gierig sind und gierig, wenn andere ängstlich sind“, als besonders relevant. Während die Börsen neue Höhen erklimmen und scheinbar jeder investiert, scheint Buffetts Verhalten der Regel seiner eigenen Maxime zu folgen – abwartend.

Buffetts Investmentvehikel, Berkshire Hathaway, sitzt auf einem beeindruckenden Berg von Bargeld und Äquivalenten im Wert von 325 Milliarden Dollar. Ganze 288 Milliarden davon sind in US-Staatspapiere angelegt, die ein Paradebeispiel für Investitionen zum sogenannten risikofreien Zinssatz darstellen.

Besonders augenfällig ist Buffetts Ausrichtung auf Verkäufe an den Märkten. In den letzten acht Quartalen hat Berkshire mehr Aktien abgestoßen als gekauft, darunter auch seine einst größten Beteiligungen: Apple und Bank of America. Erstaunlicherweise war Apple zum Jahresende 178 Milliarden Dollar wert und damit Berkleys stärkstes Standbein. Dennoch wurde der Anteil bis Ende September auf 69,9 Milliarden Dollar reduziert.

Diese Verkäufe trugen zu einem Anstieg der Quartalsgewinne auf 26,25 Milliarden Dollar oder 18,272 Dollar pro Class-A-Aktie bei. Damit hat Berkshires Aktie den breiteren Markt deutlich übertroffen und die Performance des S&P 500 in den letzten drei Jahren mehr als verdoppelt.

Könnte es sein, dass das Orakel von Omaha die Märkte angesichts einer möglichen Überhitzung verlässt? Der als "Buffett-Indikator" bekannte Maßstab, der die Marktkapitalisierung aller Aktien mit der Wirtschaftsleistung vergleicht, deutet darauf hin. Der Wert erreicht derzeit etwa 200 %, ein Niveau, das höher liegt als auf dem Höhepunkt der Dotcom-Blase.

Sollte der Markt eine Wende erleben, wäre Berkshire zweifellos in der Lage, in neuen Gelegenheiten zu investieren. Laut Berichten könnte Buffetts Konglomerat fast alle Top-Unternehmen des Landes aufkaufen, darunter bekannte Namen wie Walt Disney, Goldman Sachs, Pfizer, General Electric, und AT&T.